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Brasiliens Präsident warnt vor Spaltung durch Anti-Rassismus-Demos

Angesichts zahlreicher Proteste nach einem tödlichen Angriff von weissen Sicherheitsleuten eines Supermarkts auf einen Schwarzen hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. «Ich will den brasilianischen Nationalcharakter verteidigen angesichts der Versuche, Spannungen in unser Land zu bringen, die unserer Geschichte fremd sind», sagte der Staatschef am Samstag zu Beginn seiner Rede des virtuellen G20-Gipfels. «Wir sind ein gemischtes Volk. Das ist die Essenz des Brasilianers, die uns die Sympathie der Welt eingebracht hat. Einige wollen sie aber zerstören und an ihre Stelle den Konflikt, die Ablehnung, den Hass und die Spaltung zwischen den Rassen setzen, immer getarnt als Kampf für Gleichheit oder soziale Gerechtigkeit.»

Agentur
sda
21.11.20 - 18:28 Uhr
Politik
Demonstranten ziehen durch die Straßen. Der Protest fand statt, nachdem ein Mann vor einem Supermarkt in Porto Alegre von zwei Sicherheitsmännern niedergerungen und brutal geschlagen worden war. Der 40-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen…
Demonstranten ziehen durch die Straßen. Der Protest fand statt, nachdem ein Mann vor einem Supermarkt in Porto Alegre von zwei Sicherheitsmännern niedergerungen und brutal geschlagen worden war. Der 40-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen…
Keystone/dpa/Andre Lucas

Am Freitag waren in mehreren Städten in Brasilien Demonstranten gegen Rassismus auf die Strasse gegangen. Auf Transparenten war zu lesen: «Schwarze Leben zählen» und «Rassismus ist ein Virus». Sie reagierten damit auf den Tod eines schwarzen Mannes, der vor einem Supermarkt in Porto Alegre von Sicherheitsleuten totgeschlagen worden war.

Die Gewalttat ereignete sich vor dem sogenannten Tag des Schwarzen Bewusstseins, an dem an den Beitrag der Schwarzen zu Kultur und Identität Brasiliens erinnert wird. Allerdings ist die Diskriminierung von Schwarzen auch in dem grössten Land Lateinamerikas weit verbreitet. «Millionen von schwarzen Männern und Frauen sind nach wie vor Opfer von Rassismus, Rassendiskriminierung und Intoleranz, einschliesslich ihrer grausamsten und gewalttätigsten Formen», hiess es in einer Stellungnahme der Vereinten Nationen in Brasilien.

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