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Papst baut nach Finanzskandalen im Vatikan die Kontrollen um

Nach mehreren Finanzskandalen im Vatikan ordnet Papst Franziskus die Kontrolle der Gelder neu und entzieht dem Staatssekretariat damit Macht. Wie der katholische Kirchenstaat am Donnerstag mitteilte, beauftragte der 83-jährige Papst eine Kommission damit, alle Kapital- und Immobilienwerte der vatikanischen Spitzenbehörde in den kommenden drei Monaten an die Güterverwaltung Apsa zu übertragen. Das Wirtschaftssekretariat solle den Umgang mit den Geldern kontrollieren. Eine Zentralisierung der Finanzströme war in den vergangenen Wochen bereits angekündigt worden.

Agentur
sda
06.11.20 - 07:59 Uhr
Politik
Papst Franziskus spricht während seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Paul VI. im Vatikan. Foto: Evandro Inetti/ZUMA/dpa
Papst Franziskus spricht während seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Paul VI. im Vatikan. Foto: Evandro Inetti/ZUMA/dpa
Keystone/ZUMA Wire/Evandro Inetti

Hintergrund ist auch, dass viele Organe des Kirchenstaates über Einzelkassen verfügen und die Geldströme als teils undurchsichtig gelten. Für Schlagzeilen hatten unter anderem verlustreiche Immobiliengeschäfte in London gesorgt. Dazu laufen auch juristische Ermittlungen.

Der Vatikan veröffentlichte am Donnerstag auch ein Schreiben von Franziskus vom 25. August, in dem der Papst die Änderungen fordert. Darin ist die Investitionen des Staatssekretariats in London erwähnt. Nach Angaben von Vatikansprecher Matteo Bruni gab es am Mittwochabend eine Planungssitzung mit dem Papst, um die Änderungen in kurzer Zeit voran zu treiben.

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