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Keine Postkarten, kein Wasserkocher: Kritik an Massnahmen in Wales

Mit einem Verkaufsverbot für etliche Waren in Supermärkten hat die Regierung in Wales massive Kritik hervorgerufen. «Ich hätte nie gedacht, dass ich in einer Ära leben würde, in der Gänge im Supermarkt abgesperrt sind, weil man keinen Haartrockner, keine Babykleidung oder Kinderspielzeug kaufen darf, obwohl der Laden geöffnet ist», sagte der walisische Abgeordnete Andrew Davies am Samstag dem Sender Sky News.

Agentur
sda
24.10.20 - 13:29 Uhr
Politik
Ein Souvenirladen in Cardiff muss schließen. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Ein Souvenirladen in Cardiff muss schließen. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Keystone/PA Wire/Ben Birchall

Als Teil eines temporären Lockdowns dürfen Supermärkte nur noch «essenzielle Waren» verkaufen - selbst Geräte wie Wasserkocher oder Textilien wie Kissen und Bettlaken, aber auch Postkarten oder Geschirr sind in den Supermärkten mit Plastikfolien oder anderen Barrieren abgesperrt. Das stösst bei vielen Kunden auf Unverständnis. «Ich glaube es nicht. Wieso ist eine Mikrowelle nicht essenziell, wenn sie bei jemandem kaputt geht? Oder ein Wasserkocher?», schrieb eine Twitter-Nutzerin. Etliche ähnliche Beiträge kursierten in den sozialen Medien.

Die Verkaufsverbote sind nur eine von vielen Massnahmen, mit denen die Regierung in Wales die rapide Ausbreitung des Coronavirus stoppen will. Die Gastronomie, aber auch viele Geschäfte, Freizeitangebote, Büchereien und bis auf wenige Ausnahmen sogar Kirchen bleiben bis zum 9. November geschlossen. Die Massnahmen seien nötig, um Leben zu retten und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren, hiess es von der Regierung. Zuletzt zählte der britische Landesteil mehrfach rund 950 neue Corona-Infektionen pro Tag. Wales hat gut drei Millionen Einwohner.

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