Rathgeb: «Die Situation ist sehr ernst»
Die Corona-Situation in der Schweiz spitzt sich zu und Bund und Kantone beraten das weitere Vorgehen. Nach der Pressekonferenz des Bundesrates nimmt Christian Rathgeb, Bündner Regierungsrat und Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen, Stellung zur Situation.
Die Corona-Situation in der Schweiz spitzt sich zu und Bund und Kantone beraten das weitere Vorgehen. Nach der Pressekonferenz des Bundesrates nimmt Christian Rathgeb, Bündner Regierungsrat und Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen, Stellung zur Situation.

Nach dem der Bundesrat heute Donnerstag an einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Situation informiert hat, nimmt der Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb Stellung. Als Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen war er ebenfalls an der Konferenz zugegen. Auch er betont gegenüber Radio Südostschweiz, dass der Bundesrat und die Kantone sich seit Beginn der Pandemie intensiv und regelmässig austauschen. «Heute ging es darum, die Beurteilung der Lage vorzunehmen, miteinander über verschiedene Massnahmen und das weitere Vorgehen zu diskutieren», so Rathgeb.
Es bestehe Handlungsbedarf. «Die epidemiologische Situation ist sehr alarmierend», sagt Rathgeb. Gerade in den letzten Tagen habe sich das verdeutlicht. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sagte gar: «Es ist fünf vor zwölf». Diese Aussage zitiert auch Rathgeb im Interview und meint, die Situation sei sehr ernst. «Es ist extrem wichtig, dass jetzt Massnahmen ergriffen werden. Aber auch dass die Eigenverantwortung wahrgenommen wird in Bezug auf Hygienemassnahmen, Abstandsvorschriften und so weiter.» Ein weiterer Lockdown müsse unter allen Umständen verhindert werden. «Wir sind darauf angewiesen, dass jede Person ihren Beitrag dazu leistet», so Rathgeb weiter.
Die Kantone stehen in der Verantwortung, die nötigen Massnahmen zu ergreifen. Dennoch herrscht weiterhin die «Besondere Lage», was dem Bundesrat erlaubt, mit nationalen Massnahmen einzugreifen. «Es wird auch in Zukunft so sein, dass es Massnahmen von den Kantonen, aber auch national einheitliche Massnahmen gibt», sagt Rathgeb.
Die Empfehlung von Rathgeb an die Bevölkerung ist klar: «Die Situation ernst nehmen, die Hygiene- und Abstandsempfehlungen einhalten, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, eine Maske tragen und auch bei den Kontakten vorsichtig sein, sodass eine Übertragung des Virus' möglichst verhindert werden kann.» (hin)
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Nach der heutigen…
Nach der heutigen Pressekonferenz werde ich das ungute Gefühl nicht los, dass sich der BR und die Kantone, sich den schwarzen Peter zuschieben. Niemand hat den Mut eine Entscheidung zu fällen und mal klare Worte zu sprechen. Leider gibt es nur wenige Politiker, die die Fähikeit zu mutigen Entscheidungen in ihrer DNA tragen. Alle tragen eine Grundangst in sich, bei den nächsten Wahlen abgestraft zu werden. Ich fürchte nicht um unsere Demokratie, noch um unsere Freiheitsrechte, ich fürchte mich eher vor der aufkeimenden Zaghaftigkeit, Unentschlossenheit und dem sich verbreitenden Dilettantismus!