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Die Fische im Rhein brauchen Hilfe

Im Alpenrhein schwimmen immer weniger Fische. Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein will mit Renaturierungsprojekten dagegen vorgehen.

Südostschweiz
12.10.20 - 10:17 Uhr
Politik
Fischzuchtanlage Rothenbrunnen Fisch Regenbogenforelle
Im Alpenrhein fühlt sie sich schon länger nicht mehr wohl: Die Regenbogenforelle, hier in einer Zuchtanstalt.
ARCHIV

Der Alpenrhein hat grosse Defizite: Die Untersuchungsergebnisse des jüngsten fischökologischen Monitorings zeigen, dass es von fast allen Arten im Alpenrhein immer weniger gibt. Bachforelle, Seeforelle, Strömer, Groppe und Regenbogenforelle sind die einzigen Arten, die sich im Oberlauf noch tummeln. Nur der europaweit geschützte Strömer scheint sich mit den eingeschränkten Lebensbedingungen arrangieren zu können. Er konnte seine Dominanz im Oberlauf ausbauen.

Auftraggeber des fischökologischen Monitorings ist die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA), zu der nebst Liechtenstein auch Regierungsmitglieder des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg und der Kantone St. Gallen und Graubünden gehören. Der Alpen-, Vorder- und Hinterrhein erhalten in der Studie hinsichtlich des ökologischen Zustands das Prädikat «schlecht», die unterste aller Kategorien. Von einem Fischbestand könne nicht mehr gesprochen werden, es handle sich vielmehr um einen Restbestand oder gar um einzelne Exemplare, heisst es in der Studie.

Die Liechtensteiner Regierungsrätin Dominique Hasler, der Vorarlberger Landesrat Christian Gantner, der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli, die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und Joseph Eberle, ein Vertreter des Bundes.
Die Liechtensteiner Regierungsrätin Dominique Hasler, der Vorarlberger Landesrat Christian Gantner, der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli, die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und Joseph Eberle, ein Vertreter des Bundes.
KANTON GRAUBÜNDEN

Renaturierung geplant

Im Rahmen einer Tagung bekräftigten die Mitglieder der IRKA die Wichtigkeit diverser bereits geplanter Renaturierungsprojekte. Wie es in einer Mitteilung der Kommission heisst, seien dazu das Hochwasserschutzprojekt Rhesi (Rhein – Erholung und Sicherheit) und Aufweitungs- und Renaturierungsprojekte in Liechtenstein, St. Gallen und Graubünden geplant. Für das Projekt Rhesi werde derzeit der Baugrund untersucht und ökologische Kartierungen und Vermessungen durchgeführt. Bei einem zweiten Projekt sollen die Rheindämme ertüchtigt werden. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, geht es bei beiden Projekten primär um den Hochwasserschutz. (jas)

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