Berichte über weitere Luxusimmobilien des Vatikan in London
Der Vatikan hat laut einem Medienbericht in London in mehr Luxusimmobilien investiert als bisher bekannt.

Wie die britische Zeitung «Financial Times» am Dienstag schrieb, soll diese Geldanlage von umgerechnet rund 110 Millionen Euro, wie auch andere, in die Zeit des entlassenen Kardinals Angelo Becciu an hoher Stelle im Staatssekretariat fallen. Es handele sich um Apartments in der Gegend des Cadogan Square in Knightsbridge. Dokumente zeigen laut dem Blatt, dass Becciu, der bis 2018 die Nummer zwei im Staatssekretariat des Papstes war, in die Transaktionen einbezogen war. Der Vatikan reagierte auf dpa-Anfrage zunächst nicht.
Becciu hatte in seiner früheren Tätigkeit in der Bürokratie des Vatikans auch ein zwielichtiges Immobiliengeschäft im Stadtteil Chelsea zu beaufsichtigen. Papst Franziskus (83) hatte den 72-Jährigen vergangene Woche zum Rücktritt von seinen aktuellen Ämtern gezwungen. Becciu sagte, er sei unschuldig. Die Transaktion in Chelsea, zu der Staatsanwälte des Vatikans ermitteln, sei nicht der Grund gewesen. Vielmehr gebe es Vorwürfe der Vetternwirtschaft mit seinen Brüdern. Franziskus müsse falsch informiert sein.
Bei der Anlage in Chelsea soll die katholische Kirche hohe Verluste gemacht haben. Die Finanzströme des Kirchenstaates gelten als oft schlecht kontrolliert. Italienische Medien berichteten Anfang der Woche, dass Franziskus die Kontrolle der Finanzen jetzt zügig neu ordnen wolle. Dabei solle die Apsa, die Güterverwaltung des Heiligen Stuhls, gestärkt werden, schrieb «La Repubblica» am Montag.
Der Präsident der Apsa, Bischof Nunzio Galantino, sagte im «Corriere della Sera» vom Dienstag: «Es war weder die Untersuchung des Gebäudes in London, noch die Affäre mit Kardinal Becciu, die eine Reform der Wirtschaftsverwaltung erforderte.» Eine Umstrukturierung sei «bereits seit einiger Zeit im Gange». Der Papst wolle Transparenz und, soweit möglich, «ein einziges Zentrum für Ausgaben und Investitionen». Galantino verwies auf einen Papst-Brief von 2018 mit ähnlichem Inhalt an Kardinal Reinhard Marx, den Chef des vatikanischen Wirtschaftsrates.

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