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Landrat will keinen Infopoint in Näfels

Die beiden Besucherzentren zur Tektonikarena Sardona in Elm und Glarus sollen modernisiert werden.

24.09.20 - 04:30 Uhr
Politik
In der Lintharena lassen sich weitere Zielgruppen ansprechen: Priska Müller Wahl wirbt für den Infopoint. Bild Daniel Fischli
In der Lintharena lassen sich weitere Zielgruppen ansprechen: Priska Müller Wahl wirbt für den Infopoint. Bild Daniel Fischli

Kommissionspräsidentin Priska Müller Wahl (Grüne, Niederurnen) kämpfte gestern vergebens für eine dritte Informationsstelle zum Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona. Ein sogenannter Infopoint in der Lintharena in Näfels hätte neben den bestehenden Besucherzentren im Naturzentrum in Glarus und im alten Schulhaus in Elm die Besucherinfrastruktur zum Weltnaturerbe ergänzen sollen. Für die Aufnahme des Infopoints in die Kreditvorlage hätte der Landrat zusätzliche 155 000 Franken sprechen müssen.

«Sinnvolle Ergänzung»

Das Unesco-Weltnaturerbe sei ein Alleinstellungsmerkmal der Region, erklärte Müller Wahl. Dies gelte es, mit einer attraktiven Infrastruktur für Gäste und Einheimische zu nutzen. Mit sieben zu einer Stimme befürworte die Kommission den zusätzlichen Infopoint. Auch die drei Gemeinden, die sich zu 40 Prozent an der Finanzierung der Besucherinfrastruktur beteiligten, seien dafür. In der Lintharena würden mit den Kletterern und vielen anderen Sportlern wichtige Zielgruppen erreicht. Unterstützt wurde Müller Wahl von Sarah Küng Hefti (SP, Glarus). Näfels sei keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu den bewährten Besucherzentren.

Der Infopoint dürfe nicht aus Spargründen gestrichen werden, argumentierte weiter Ruedi Schwitter (GLP, Näfels). Dominique Stüssi (BDP, Niederurnen) wies auf die zukünftig noch steigenden Besucher-Frequenzen in der Lintharena hin. Karl Stadler (Grüne, Schwändi) sagte: «Der Aufwand für den Infopoint ist verhältnismässig und eine gute Investition.»

«Konzentration aufs Notwendige»

Zwei Standorte im kleinen Kanton genügten, widersprach Matthias Schnyder (SVP, Netstal). Diese seien «recht» auszustatten. Wer in die Lintharena gehe, wolle Sport machen.

Auch die FDP sprach sich gegen den Infopoint in der Lintharena aus. Es seien jetzt die bewährten Standorte auszubauen, ein dritter Standort könnte allenfalls auch in Filzbach richtig sein, sagte Roland Goethe (Glarus). Ein nicht-betreuter Standort in Näfels, der nicht weiterentwickelt werde, bringe nichts.

Beat Noser (CVP, Oberurnen) argumentierte ebenfalls für die Variante der Regierung. Der Landrat müsse Sorge zu den Kantonsfinanzen tragen.

«Wünschbares und Nötiges sind voneinander zu trennen», meinte Regierungsrat Kaspar Becker. Ein erfreulicher gemeinsame Nenner sei, dass alle «hinter der Tektonikarena Sardona stehen». Der Mehrwert des Infopoints sei aber zu wenig gross. Und falls er doch irgendwann nötig sein sollte, würde man auch nach der Sanierung der Lintharena noch dafür «einen Winkel» finden.

Mit 29 zu 24 Stimmen beschloss der Landrat sodann im Sinne der Regierung, 635 000 Franken für die Modernisierung der Standorte Elm und Glarus sowie deren Betrieb für die nächsten fünf Jahre zu gewähren.

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Da sieht man, wohin unser Steuergeld fliesst. Auch bei solchen Sachen ,könnte man den Sparhebel anbringen.Das Geld ist leichter auszugeben als einzunehmen.

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