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Bekannter Hongkonger Aktivist Joshua Wong festgenommen

Der bekannte Hongkonger Aktivist Joshua Wong ist am Donnerstag von der Polizei festgenommen worden. Das ging aus einer Mitteilung auf seinem Twitter-Account hervor.

Agentur
sda
24.09.20 - 13:29 Uhr
Politik
Die teils prominenten Aktivisten, darunter auch Wong und Lai, gehören zu den mehr als zwei Dutzend Personen, die vor dem Gericht protestieren, nachdem sie im Sommer wegen der Teilnahme an einer illegalen Versammlung angeklagt worden waren. Foto: Kin…
Die teils prominenten Aktivisten, darunter auch Wong und Lai, gehören zu den mehr als zwei Dutzend Personen, die vor dem Gericht protestieren, nachdem sie im Sommer wegen der Teilnahme an einer illegalen Versammlung angeklagt worden waren. Foto: Kin…
Keystone/AP/Kin Cheung

Der 23-Jährige habe sich auf einer Polizeiwache gemeldet und sei dort wegen der Teilnahme an einer unerlaubten Versammlung am 5. Oktober des vergangenen Jahres festgenommen worden. Auch wurde er laut der Mitteilung beschuldigt, gegen das damals geltende Vermummungsverbot bei Protesten in Hongkong verstossen zu haben.

China hatte Ende Juni ein hoch umstrittenes Sicherheitsgesetz für Hongkong verabschiedet. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie und gibt Chinas Staatssicherheit weitreichende Vollmachten. Hongkongs demokratische Opposition geht davon aus, dass das Gesetz auf sie abzielt. Mehrere bekannte Anhänger der Protestbewegung waren bereits vor einigen Wochen festgenommen und später gegen Kaution wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Andere prominente Anhänger der Demokratiebewegung haben Hongkong vorsorglich verlassen.

Im vergangenen Jahr hatte es grosse Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. Seit der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China war Hongkong autonom mit eigenen Freiheitsrechten regiert worden. Aus Sicht von Kritikern bedeutet das Staatssicherheitsgesetz das Ende des seit 1997 verfolgten Grundsatzes «ein Land, zwei Systeme».

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