×

Nawalny fordert von Russland Rückgabe seiner Kleidung

Der Kremlkritiker Alexej Nawalny hat von Russland die Rückgabe der Kleidung gefordert, die er vor mehr als einem Monat am Tag seiner Vergiftung trug.

Agentur
sda
21.09.20 - 15:30 Uhr
Politik
ARCHIV - Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, .bei einem Gedenkmarsch für den Kremlkritiker Boris Nemzow. Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa
ARCHIV - Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, .bei einem Gedenkmarsch für den Kremlkritiker Boris Nemzow. Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa
Keystone/AP/Pavel Golovkin

«Meine Kleidung ist ein sehr wichtiger Beweis», schrieb Nawalny am Montag auf seiner Webseite. Die russischen Ermittler würden dieses «entscheidende Beweisstück verbergen». Nawalny war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland bewusstlos geworden, vermutlich nach einem Giftanschlag. Die behandelnden Krankenhaus-Ärzte in der sibirischen Stadt Omsk sagten der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass Ermittler die Kleidung mitgenommen hätten.

Nawalny schrieb weiter, die russischen Behörden behaupteten, dass kein Nervenkampfstoff gefunden worden sei. Unabhängige Labore hatten das Gift jedoch in seinem Körper festgestellt. «Nichts davon existiert in der politischen und rechtlichen Realität Russlands.» Der Oppositionspolitiker wird seit dem 22. August er in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt. Er wurde nach Angaben von Speziallaboren mit einem Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Wochenlang lag er in künstlichem Koma. Mittlerweile geht es ihm besser.

Inzwischen kann Nawalny wieder gehen. Viele Dinge fallen ihm aber noch schwer. Auf seinem Instagram-Konto dankte er seiner Frau Julia für ihre Hilfe. «Julia, du hast mich gerettet. Das soll in den Lehrbüchern über Neurobiologie ergänzt werden», schrieb der 44-Jährige. Seine Frau habe sich während des Komas stets um ihn gekümmert, mit ihm gesprochen, ihm Lieder vorgesungen und Musik angestellt. Er könne sich an nichts davon erinnern. Julia habe ihn aber wie in einem Film mit «Liebe und unablässiger Fürsorge» wieder zum Leben erweckt.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR