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Ruhani: Erneuter Lockdown im Iran wäre «Kapitulation» vor Corona

Ein von Gesundheitsexperten im Iran geforderter erneuter Lockdown wäre nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani eine «Kapitulation» vor der Corona-Pandemie. «Der Gesundheit wegen nun alles abzuschliessen und zu verbieten wäre nicht rational (...). Ständig nur Lockdown wäre eine Art Kapitulation vor Corona», sagte Ruhani am Samstag. Er plädierte im Staatsfernsehen erneut für eine Öffnung des Landes unter Einhaltung der Hygienevorschriften als die einzig realistische Lösung während der Pandemie.

Agentur
sda
12.09.20 - 12:49 Uhr
Politik
HANDOUT - Der iranische Präsident Hassan Ruhani führt den Vorsitz bei einer Sitzung des sogenannten Nationalen Hauptquartiers für den Kampf gegen das Coronavirus. Der Iran ist stark betroffen von der Corona-Pandemie. Foto: -/Iranian Presidency/dpa -…
HANDOUT - Der iranische Präsident Hassan Ruhani führt den Vorsitz bei einer Sitzung des sogenannten Nationalen Hauptquartiers für den Kampf gegen das Coronavirus. Der Iran ist stark betroffen von der Corona-Pandemie. Foto: -/Iranian Presidency/dpa -…
Keystone/Iranian Presidency/-

Ruhani steckt seit Monaten wegen der Corona-Krise in einer Zwickmühle. Einerseits muss er auf die Warnungen der Gesundheitsexperten, auch innerhalb seiner eigenen Regierung, hören, andererseits kann er auch die Wirtschaft nicht ignorieren. Wegen der US-Sanktionen steckte der Gottesstaat schon vor dem Corona-Ausbruch Ende Februar in einer Wirtschaftskrise. Die Pandemie hat diese noch weiter verschärft. Die nationale Währung Rial büsste Devisenmaklern zufolge zwei Drittel ihres Werts ein. Fast alle Wirtschaftsbranchen sind von der Corona-Krise betroffen.

Die weiterhin hohen Fallzahlen bestätigen jedoch die Warnungen der Gesundheitsexperten. Binnen 24 Stunden waren im Iran zuletzt erneut 116 Patienten infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben, es gab 2139 registrierte Neuinfektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag liegt die aktuelle Zahl der Corona-Toten bei über 23 000, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei fast 400 000.

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