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Netanjahu: Abkommen mit Emiraten wird Weg für Normalisierung bahnen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hofft nach der Einigung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten auf eine Annäherung an weitere Länder im Nahen Osten. «Es wird den Weg bahnen für eine Normalisierung der Beziehungen weiterer Staaten mit Israel», sagte Netanjahu am Sonntag nach einem Treffen mit dem US-Vermittler Jared Kushner und dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Robert O'Brien, in Jerusalem.

Agentur
sda
30.08.20 - 16:46 Uhr
Politik
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, nimmt gemeinsam mit Kushner, dem Berater von US-Präsident Trump an einer Pressekonferenz teil. Foto: Debbi Hill/Pool UPI/AP/dpa
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, nimmt gemeinsam mit Kushner, dem Berater von US-Präsident Trump an einer Pressekonferenz teil. Foto: Debbi Hill/Pool UPI/AP/dpa
Keystone/Pool UPI/AP/Debbi Hill

«Die Palästinenser hatten zu lange ein Vetorecht gegenüber dem Frieden», sagte Netanjahu. «Wenn wir auf die Palästinenser gewartet hätten, hätten wir für immer warten müssen.» Kushner, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, nannte das historische Abkommen Israels mit den Emiraten einen «riesigen Schritt vorwärts».

Nach der angekündigten Normalisierung ihrer Beziehungen zu Israel hatten die Vereinigten Arabischen Emirate auch den Boykott des einst verfeindeten Landes aufgehoben.

Mitte August hatten Israel und die Emirate ihr historisches Abkommen verkündet. Die Emirate wären damit nach Ägypten und Jordanien das dritte arabische Land, das gegenwärtig diplomatische Beziehungen unterhält. Im Gegenzug für die Einigung will Israel die geplante Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

Trumps im Januar veröffentlichter Nahost-Plan sah unter anderem israelische Annexionen palästinensischer Gebiete, die Schaffung eines Palästinenserstaates unter strikten Auflagen sowie Investitionen arabischer Golfstaaten dort vor. Die Palästinenser lehnten den Plan jedoch vehement als einseitig pro-israelisch ab.

Seit der überraschenden Ankündigung Israels und der Emirate am 13. August ging die Normalisierung in schnellen Schritten voran. Am Montag soll der erste Direktflug zwischen Tel Aviv und Abu Dhabi starten. Teil der Delegation an Bord ist neben Kushner und O'Brien auch der israelische Sicherheitsberater Meir Ben-Schabat.

Kushner wollte am Sonntag auch Israels Präsidenten Reuven Rivlin sowie Verteidigungsminister Benny Gantz und Aussenminister Gabi Aschkenasi von dem Mitte-Bündnis Blau-Weiss treffen.

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