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Christchurch-Attentäter muss für den Rest seines Lebens ins Gefängnis

Der Attentäter von Christchurch muss für den Rest seines Lebens in Haft. Richter Cameron Mander verurteilte den 29-jährigen Rechtsextremisten aus Australien am Donnerstag zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung.

Agentur
sda
27.08.20 - 04:13 Uhr
Politik
Brenton Harrison Tarrant, Rechtsextremist aus Australien, ist verurteilt worden. Foto: John Kirk-Anderson/Pool The Press/AP/dpa
Brenton Harrison Tarrant, Rechtsextremist aus Australien, ist verurteilt worden. Foto: John Kirk-Anderson/Pool The Press/AP/dpa
Keystone/Pool The Press/AP/John Kirk-Anderson

Er kam damit auch der Forderung der Staatsanwaltschaft nach. Ein solches Strafmass hat es in Neuseeland bisher noch nie gegeben. Brenton Tarrant hatte im März 2019 zwei Moscheen in Neuseeland angegriffen und 51 Menschen getötet. 50 weitere wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.

Das minutiös geplante Massaker übertrug der Täter per Helmkamera ins Internet. Das Verbrechen gilt als das schlimmste in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaats. Viele Überlebende leiden bis heute unter den Folgen, sind arbeitsunfähig oder müssen mit starken Schmerzen leben. In Folge der Tat verschärfte die Regierung die Waffengesetze.

Brenton Tarrant hatte nach der Tat zunächst auf nicht schuldig plädiert, sich aber im März plötzlich doch in allen Anklagepunkten schuldig bekannt. Deshalb entfiel eine Hauptverhandlung. Ihm wurden 51 Morde, 40 versuchte Morde und Terrorismus zur Last gelegt. Der Extremist ist der erste Angeklagte, der unter dem Gesetz gegen Terrorismus («Terrorism Suppression Act») von 2002 verurteilt wurde.

Er hatte zuvor darauf verzichtet, sich noch selbst vor Gericht zu äussern. Die Ankündigung räumte monatelange Befürchtungen aus, der Angeklagte könnte den Gerichtssaal als Plattform zur Verbreitung seiner rechtsextremistischen Ansichten nutzen. Ein Pflichtanwalt verlas stattdessen eine kurze Erklärung.

In den vergangenen Tagen hatten mehr als 80 Überlebende und Hinterbliebene vor Gericht Erklärungen abgegeben. In emotionalen Statements wandten sie sich oft direkt an den Täter. Viele hatten den Richter eindringlich gebeten, den Attentäter für immer einzusperren.

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