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Sozialhilfe: Zahlen bleiben stabil

Rund 2700 Bündnerinnen und Bündner haben im Jahr 2018 mindestens einmal wirtschaftliche Sozialhilfe bezogen. Beinahe jede dritte sozialhilfebeziehende Person ist unter 18 Jahre alt

Südostschweiz
24.08.20 - 12:10 Uhr
Politik
Die Sozialhilfe ist das letzte Auffangnetz und garantiert das Existenzminimum.
Die Sozialhilfe ist das letzte Auffangnetz und garantiert das Existenzminimum.
ARCHIV/SYMBOLDBILD

Geraten Menschen in der Schweiz in eine finanzielle Notlage, können sie sich an die Sozialhilfe wenden. Ein Blick in die Statistik 2018 zeigt: Die Sozialhilfequote im Kanton ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Der Anteil an Personen, die im Kanton Graubünden durch die Sozialhilfe unterstützt worden sind, betrug 1,4 Prozent. Dies schreibt die Standeskanzlei Graubünden in einer Mitteilung. Die Sozialhilfequote des Kantons Graubünden ist somit eine der tiefsten der Schweiz. Sie liegt deutlich unter dem schweizweiten Durchschnitt von 3,2 Prozent.

Sozialhilfequote im Kanton Graubünden und in der Schweiz, 2009 bis 2018:

Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Sozialhilferisiko

Im Jahr 2018 benötigten 783 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre Sozialhilfe. Damit liegt die Quote im Kanton Graubünden in dieser Altersgruppe bei 2,5 Prozent, schweizweit bei 5,2 Prozent. Das Sozialhilferisiko ist bei Kindern im Vorschulalter besonders hoch. Danach nimmt es mit zunehmendem Alter ab. 

Insgesamt waren 410 Haushalte mit Kindern und Jugendlichen auf Sozialhilfe angewiesen. Das sind 2,3 Prozent aller Haushalte mit Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren. 57,1 Prozent dieser Haushalte setzen sich aus einer erwachsenen Person mit einem oder mehr Kindern zusammen. Bei 18,5 Prozent der Haushalte handelt es sich um zwei verheiratete Erwachsene mit Kindern und bei weiteren 17,6 Prozent um nicht verheiratete Erwachsene mit Kindern. In den restlichen 6,8 Prozent der Haushalte leben drei oder mehr Erwachsene mit Minderjährigen zusammen.

Sozialhilfequote nach Personen- und Haushaltsmerkmalen im Kanton Graubünden, 2018:

Knapp ein Drittel aller Fälle können von der Sozialhilfe abgelöst werden

Im Jahr 2017 konnten von den 1696 Fällen mit Leistungsbezug 32,8 Prozent abgeschlossen werden. Ein Fall gilt als abgeschlossen, wenn während mehr als sechs Monaten den betroffenen Personen keine Sozialhilfe mehr ausbezahlt wurde. Rund 9,4 Prozent der Fälle konnten abgeschlossen werden, weil die Person eine Arbeitsstelle angetreten hat oder das Arbeitspensum erhöhen konnte und sich mit diesem Lohn von der Sozialhilfe lösen konnte. 

Die Sozialhilfequote blieb über die letzten 10 Jahre relativ konstant bei rund 1,1 bis 1,4 Prozent der Bündner Bevölkerung. Ebenfalls konstant entwickelten sich die Bevölkerungsgruppen, die in Notlage geraten: Kinder und Jugendliche, Geschiedene, Ledige, Alleinerziehende, Ausländerinnen und Ausländer sowie Personen, welche nicht über einen berufsbildenden Abschluss verfügen, sind besonders häufig auf Sozialhilfe angewiesen. (reb)

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