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Mehr Arbeitslose und weniger Arbeitszeit

Um 1,6 Prozent ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz in den letzten 12 Monaten gesunken. Der Anstieg der Erwerbslosenquote von 4,2 auf 4,6 Prozent lag sogar um 0,1 Prozentpunkte höher als in der EU (6,6/6,9) . Die wöchentliche Arbeitszeit sank um 9,5 Prozent.

Agentur
sda
20.08.20 - 10:18 Uhr
Politik
Nicht jeder, der während des Lockdowns daheim blieb, betrieb immer Homeoffice. Fast 10 Prozent der Arbeitszeit - umgerechnet auf die Anzahl der Erwerbstätigen - fiel weg. (Symbolbild)
Nicht jeder, der während des Lockdowns daheim blieb, betrieb immer Homeoffice. Fast 10 Prozent der Arbeitszeit - umgerechnet auf die Anzahl der Erwerbstätigen - fiel weg. (Symbolbild)
Keystone/GAETAN BALLY

Seit 1993 sei die Erwerbstätigenzahl in der Schweiz nicht mehr so stark zurückgegangen, schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Zahlen basieren auf der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake), die zugrundeliegenden Definitionen auf jenen des Internationalen Arbeitsamtes (ILO).

In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) betrug die Abnahme im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal minus 1,2 Prozent. Der Geschlechtsunterschied war dabei erheblich: Bei Männern betrug der Rückgang: 0,4 Prozent, bei Frauen: 2,4 Prozent. Saisonbereinigt ging die Erwerbstätigenzahl und die Anzahl VZÄ zwischen dem 1. Quartal 2020 und dem 2. Quartal 2020 um 2,5 beziehungsweise 2,2 Prozent zurück.

Ausländische Erwerbstätige schufen einen leichten Ausgleich: Während zwischen dem 2. Quartal 2019 und dem 2. Quartal 2020 sich die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen um 2,4 Prozent verringerte, stieg jene der ausländischen Erwerbstätigen um 0,2 Prozent an.

Lockdown senkte Arbeitszeit um fast 10 Prozent

Welchen Anteil hatte der Lockdown an dieser 12-Monats-Rechnung? Im 2. Quartal 2020 sank die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit pro erwerbstätige Person im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent. Bei den Selbständigerwerbenden betrug er 13,9 Prozent, bei den Arbeitnehmenden 9,1 Prozent.

«Wäre die durchschnittliche Anzahl Ferientage in diesem Zeitraum nicht um die Hälfte zurückgegangen, wäre die Abnahme der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit noch höher ausgefallen», schreibt das BFS.

Das Bundesamt will im September 2020 detailliertere Analysen des Arbeitsmarktes im Zusammenhang mit der Pandemie veröffentlichen.

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