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Führende Aktivisten der Demokratiebewegung in Thailand festgenommen

In Thailand hat die Polizei erneut mehrere führende Mitglieder der Demokratiebewegung festgenommen. Die Sicherheitskräfte hätten ein Strafgericht in Bangkok am Donnerstag aufgefordert, die neun Aktivisten zunächst in Haft zu nehmen, sagte ein Sprecher der Rechtshilfegruppe «Thai Lawyers for Human Rights» der Deutschen Presse-Agentur.

Agentur
sda
20.08.20 - 15:01 Uhr
Politik
Pro-demokratische Studenten erheben während einer Kundgebung drei Finger als Symbol des Widerstandes. Die Demonstranten haben den Druck auf die Regierung verstärkt, falls diese ihren Forderungen nicht nachkommt. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
Pro-demokratische Studenten erheben während einer Kundgebung drei Finger als Symbol des Widerstandes. Die Demonstranten haben den Druck auf die Regierung verstärkt, falls diese ihren Forderungen nicht nachkommt. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
Keystone/AP/Sakchai Lalit

Ihnen würden unter anderem Volksverhetzung, rechtswidrige Versammlung, Blockierung des Strassenverkehrs sowie der Verstoss gegen ein Corona-Notstandsgesetz vorgeworfen, hiess es.

Fünf der Aktivisten seien am Donnerstag inhaftiert worden, darunter der Rapper Dechatorn Bamroongmuang von der Gruppe «Rap for Democracy», der im Juli bei einer gegen die Regierung gerichteten Demonstration aufgetreten war. Vier weitere Menschen waren am Mittwoch festgenommen worden.

Seit Mitte Juli gibt es in Thailand immer wieder Proteste gegen die vom Militär dominierte Regierung. Erst am Sonntag hatten sich 10 000 Menschen am Demokratiedenkmal in Bangkok versammelt. Die Bewegung fordert, dass die Regierung die Einschüchterung von Bürgern und politischen Gegnern stoppt. Zudem solle sie eine neue Verfassung entwerfen und den Weg für eine Neuwahl ebnen. Bereits in den vergangenen Wochen waren mehrere Aktivisten festgenommen worden. Sie kamen aber grösstenteils nach kurzer Zeit gegen Kaution wieder frei.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte die internationale Gemeinschaft auf, die thailändische Regierung zu drängen, das harte Vorgehen gegen die Demokratiebewegung zu beenden und alle Anklagen fallen zu lassen. «Die Vereinten Nationen und die betroffenen Regierungen sollten sich öffentlich gegen die politische Repression in Thailand aussprechen», sagte Asien-Direktor Brad Adams.

In Thailand ist seit einem Putsch des Militärs 2014 der General Prayut Chan-o-cha an der Macht. Er gilt als Verfechter konservativer thailändischer Werte. Seine Regierung geht hart gegen Gegner und Anhänger der Opposition vor.

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