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Nach Protesten im Sudan: Regierungschef bildet Kabinett um

Auf Druck von Protesten im Sudan hat Regierungschef Abdullah Hamduk sein Kabinett umgebildet. Nach einer Krisensitzung am Donnerstag seien sechs Minister zurückgetreten, hiess es in einer Mitteilung des Kabinetts. Der Gesundheitsminister sei davon ausgenommen.

Agentur
sda
09.07.20 - 18:13 Uhr
Politik
FILED - Im Sudan ist zurzeit eine fragile Übergangsregierung an der Macht, die aus einem von Abdullah Hamduk geführten Kabinett und einem Souveränen Rat besteht, in dem Militärs und Zivilisten sitzen. Photo: Bernd von Jutrczenka/dpa
FILED - Im Sudan ist zurzeit eine fragile Übergangsregierung an der Macht, die aus einem von Abdullah Hamduk geführten Kabinett und einem Souveränen Rat besteht, in dem Militärs und Zivilisten sitzen. Photo: Bernd von Jutrczenka/dpa
Keystone/dpa/Bernd von Jutrczenka

Nachfolger wurden zunächst nicht ernannt. Hamduk sprach demnach von der Notwendigkeit, die Leistung der Regierung zu bewerten, nachdem es Ende Juni zu Demonstrationen gekommen war.

Jüngst gingen Zehntausende Menschen auf die Strasse und demonstrierten für mehr politische Reformen. Zwar wurde im April 2019 im Zuge von Massenprotesten der autoritäre Langzeit-Präsident Omar al-Baschir vom Militär gestürzt. Dennoch hat sich aus Sicht vieler Sudanesen seitdem nicht genug verändert.

Derzeit ist im Sudan eine fragile Übergangsregierung an der Macht, die aus einem von Hamduk geführten Kabinett und einem Souveränen Rat besteht, in dem Militärs und Zivilisten sitzen.

Die Regierung hat bislang zwar einige Schritte unternommen, um das politisch und wirtschaftlich schwache Land zur reformieren. Etwa wurde Al-Baschir wegen Korruption verurteilt und seine Partei wurde aufgelöst. Allerdings fordern viele Sudanesen unter anderem die Etablierung eines Parlaments, eine Reform der Sicherheitskräfte und Gerechtigkeit für die Demonstranten, die vor und nach dem Putsch von Sicherheitskräften getötet wurden. Auch hat die Regierung derzeit mit einer sich schnell ausbreitenden Corona-Pandemie zu kämpfen; das Land hat bislang mehr als 10 000 Fälle verzeichnet.

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