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Starker Rückhalt für Zaun-Petition

Gegen den Bau eines Sicherheitszauns rund um den Flugplatz Samedan regt sich grosser Widerstand in der Bevölkerung.

11.06.20 - 14:00 Uhr
Politik

Kurz vor dem Beginn der Präsidentenkonferenz der Region Maloja haben die Petitionäre am Donnerstag in St. Moritz ihre Unterschriftensammlung übergeben. Gegen den Bau eines rund drei Meter hohen Sicherheitszaunes rings um den Flugplatz hat Forum Engadin zusammen mit Terrafina Oberengadin, Pro Natura, WWF und Stiftung Landschaftschutz Schweiz eine Petition angestossen. «Der Erfolg war foudroyant mit 1297 Unterschriften von Einheimischen und 770 von Zweitheimischen und Gästen», informiert Hansjörg Hosch, einer der Erstunterzeichner. Die insgesamt 2067 Unterschriften wurden innert zwei Monaten und erst noch während der Coronakrise gesammelt. 

Kompromisslösungen möglich

Im Spätherbst 2019 wurde angekündigt,  dass auf Frühling 2020 zusammen mit dem Plangenehmigungsverfahren für die Flughafengebäude, ein Plangenehmigungsverfahren zur Erstellung eines Sicherheitszaunes eingereicht werde. Daraufhin wurde die Petition «Ja zum Flugplatz, nein zum Zaun» lanciert. Inzwischen hat die Verwaltungskommission des Flughafens mitgeteilt, dass bis im Herbst 2020 ein «Umzäunungskonzept» erarbeitet und publiziert werden soll. Danach erst käme ein Plangenehmigungsverfahren für den Zaun, gleichzeitig mit dem Verfahren für die Gebäude. 

Daraus ergibt sich die Möglichkeit für die Planer, landschafts- und öffentlichkeitsverträgliche Varianten einer Umzäunung vorzulegen. «Dieses wird vielleicht Kompromisslösungen enthalten, welche zu prüfen wären», meint Hosch. Je nach Resultat werden sich die Petitionäre das weitere Vorgehen überlegen müssen. «Allenfalls muss dann eine Initiative oder eine rechtliche Anfechtung bedacht werden», so Hosch. Laut den Petitionären wäre der Hauptnutzen eines Zaunes weniger die Sicherheit als vielmehr die Begünstigung des teuren Jetverkehrs.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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