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Regierungspräsident: «Es sind noch viele Fragen offen»

Der Bundesrat hat heute entschieden, dass die Corona-Massnahmen schrittweise gelockert werden sollen. Der Bündner Regierungspräsident freut sich darüber, dass nun klar ist, wie es weitergehen soll – auch wenn noch viele offene Fragen bleiben.

Südostschweiz
16.04.20 - 17:08 Uhr
Politik
Regierungsrat Christian Rathgeb
Regierungspräsident Christian Rathgeb begrüsst die Transparenz des Bundesrates, bleibt aber trotzdem im Ungewissen.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Mit Vorgaben und Schutzkonzepten sollen am 27. April die Einschränkungen, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, für Coiffeurgeschäfte, Baumärkte, Gartencenter und Spitäler aufgehoben werden. Zwei Wochen später soll der Unterricht an den Schweizer Schulen wieder aufgenommen werden. Das hat der Bundesrat am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben. Etappenweise soll das Leben trotz Corona also wieder zur Normalität zurückfinden. Der Bündner Regierungspräsident Christian Rathgeb erklärt gegenüber Radio Südostschweiz, wie die Bündner Regierung zu diesen Lockerungsmassnahmen steht:

Herr Rathgeb, der Bundesrat hat am Donnerstag erste Schritte zur Lockerung der Corona-Massnahmen bekanntgegeben. Wie beurteilen Sie dieses Signal an die Bevölkerung?

Es ist wichtig, dass der Bundesrat Transparenz über das weitere Vorgehen geschaffen hat. Das ist auch der Punkt, den wir von kantonaler Seite aus gefordert haben. Dass nun ein Konzept steht und die Kenntnis darüber da ist, welche Massnahmen wann vorgesehen sind, ist sicher sehr positiv.

Wie viel Optimismus ist angesichts dieser Lockerungsmassnahmen angebracht?

Der Bundesrat hat darauf hingewiesen, dass die Krise noch nicht vorbei und es wichtig ist, die Hygiene- und Abstandsvorschriften weiterhin einzuhalten; Dass man nur so weit Lockerungen vornehmen kann, wie auch Schutzkonzepte vorhanden sind. Es wird nun sehr viel brauchen, damit die Lockerungen im vorgesehenen Zeitplan und den richtigen Schutzkonzepten auch tatsächlich umgesetzt werden können, ohne dass es zu einem Rückfall kommt. In dem Sinne wird auf die Kantone, die Unternehmungen und uns alle noch sehr viel zukommen.

Wie viel Planungssicherheit gibt die angestrebte Lockerung der Massnahmen den Bündner Unternehmen?

Sie geben eine gewisse Sicherheit, auch wenn sie noch unter Vorbehalt stehen. Unter Vorbehalt heisst, dass man in bestimmten Branchen konkrete Schutzkonzepte ausarbeitet und vorlegt. Und, dass die Lockerungen nur in den geplanten Etappen erfolgen wird, wenn sich die Situation auch tatsächlich positiv entwickelt und es keinen grossen Rückfall geben wird. Die Lockerungen geben also einen Hinweis, doch es ist noch einiges offen.

Was werden nun die nächsten Schritte des Kantons sein?

Wir werden nun eine detaillierte Analyse des Pakets machen und werden versuchen - zusammen mit den Branchen – alles zu unternehmen, damit die Lockerungen wie vom Bund geplant umgesetzt werden können. Auf den ersten Blick gibt es aber noch so einige offene Fragen, die vor allem für einen Tourismuskanton wie Graubünden sehr wichtig sind. Diese betreffen unter anderem die Gastronomiebetriebe und den öffentlichen Verkehr. Da wird der Bundesrat also noch viele Fragen beantworten müssen. (acg/rac)

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