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Maduro reagiert wütend auf US-Anklage wegen Drogenhandels

Der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro hat erzürnt auf die in den USA gegen ihn erhobene Anklage wegen Drogenhandels reagiert. «Du bist ein Widerling, Donald Trump!» sagte Maduro am Donnerstag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache über den US-Präsidenten.

Agentur
sda
27.03.20 - 06:26 Uhr
Politik
Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro teilt erneut gegen die USA aus. (Archivbild)
Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro teilt erneut gegen die USA aus. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/Ariana Cubillos

Der linksnationalistische Staatschef nannte Trump auch einen Cowboy und Rassisten und beschuldigte ihn, in den internationalen Beziehungen auch Erpressungsmethoden anzuwenden.

Die Anklageerhebung bezeichnete Maduro als extremistisches Vorgehen, das auf falschen Vorwürfen beruhe. Die US-Anklage gegen den Präsidenten des südamerikanischen Krisenstaates wurde wegen Vorwürfen des «Drogen-Terrorismus» erhoben. Die US-Regierung setzte ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar auf Maduro aus. US-Aussenminister Mike Pompeo erklärte, die Belohnung werde für Hinweise gezahlt, die zur Ergreifung des Präsidenten führten.

Zusammenarbeit mit Farc?

US-Justizminister Bill Barr erklärte zur Begründung der Anklage, Maduro und weitere venezolanische Führungsvertreter hätten über 20 Jahre lang mit der kolumbianischen Farc-Guerilla zusammengearbeitet. Sie hätten durch diese Zusammenarbeit dafür gesorgt, das tonnenweise Kokain in die USA gelangt sei. «Das Maduro-Regime ist voller Korruption und Kriminalität», sagte Barr.

Der venezolanische Aussenminister Jorge Arreaza erklärte, Trump greife mit der Anklage «einmal mehr das venezolanische Volk und seine demokratischen Institutionen» an. Es handle sich um den Versuch, «eine neue Form von Staatsstreich» zu begehen.

Die Trump-Regierung unterstützt im Machtkampf in Venezuela den Oppositionsführer Juan Guaidó und hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Maduro-Regierung verhängt. Die US-Regierung erkennt Maduro nicht als rechtmässigen Präsidenten des Landes an. Stattdessen haben die USA ebenso wie mehr als 50 andere Staaten Guaidó als Staatschef anerkannt, der sich Anfang vergangenen Jahres selbst zum Übergangspräsidenten gekürt hatte.

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