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Nachbarschaftshilfe ist jetzt noch wichtiger

Die Co-Geschäftsleiterin von Kiss Kanton Glarus ruft dazu auf, jetzt bei der Genossenschaft mitzumachen.

Südostschweiz
18.03.20 - 04:30 Uhr
Politik
Geben und nehmen: Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Hilfe für unsere Mitmenschen ist wichtig.
Geben und nehmen: Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Hilfe für unsere Mitmenschen ist wichtig.
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Die vom Bund verordnete soziale Distanz schwäche die Gefahr ab, mit dem Coronavirus angesteckt zu werden, steht in einer Mitteilung der Genossenschaft Kiss Kanton Glarus. «Doch ist nun umso mehr Solidarität und Nachbarschaftshilfe gefragt.»

Genau dem hat sich Kiss (Keep it small and simple) verschrieben. Kiss Kanton Glarus ist eine Plattform für Nachbarschaftshilfe für Jung und Alt mit Zeitgutschriften. Die Genossenschaft bringt Menschen zusammen, die einander vertrauen und sich einfach und unbürokratisch gegenseitige Unterstützung schenken.

«Das Coronavirus beschäftigt auch Kiss», steht in der Mitteilung weiter. Gerade in dieser anspruchsvollen Zeit sei es wichtig, «dass wir unsere Solidarität weiterhin leben». Es sei aber auch wichtig, die Weisungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) einzuhalten.

Jetzt Zeitgutschriften sammeln

Der Grundgedanke der Begleitung und Betreuung von Mensch zu Mensch könne und solle in dieser ausserordentlichen Situation erst recht weitergeführt werden. «Mit einer grossen Portion Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Hilfe für unsere Mitmenschen werden wir diese herausfordernde Zeit gemeinsam meistern», erklärt Co-Geschäftsführerin Monika Waldvogel.

Es gehe aber auch darum, jene Freiwilligen und Kiss-Mitglieder zu schützen, die einer Risikogruppe angehören. Weil dazu auch die über 65-Jährigen gezählt werden, sind für die Hilfe nun umso mehr alle Jüngeren gefragt, die Hilfe leisten wollen. Bei Kiss bekommen sie dafür eine Zeitgutschrift, die sie später einlösen können. Es seien aber nicht nur Kiss-Mitglieder gefragt, sondern auch alle, die es gerne werden oder ausprobieren wollen. Jemanden zu unterstützen, ist zum Beispiel beim Einkaufen möglich oder mit Fahrdiensten, damit nicht der öffentliche Verkehr (ÖV) benutzt werden muss. Weitere Beispiele für Unterstützung sind spazieren im Freien, Kinder hüten, Medikamente abholen und vieles mehr. Gespräche können – wenn nicht anders möglich – über das Telefon geführt werden. Kiss bittet alle, die Hilfe anbieten wollen oder Hilfe benötigen, sich zu melden.

Wer keiner Risikogruppe angehört, kann weiterhin Menschen beistehen. Wer dagegen ein höheres Risiko trägt, kann Hilfe bekommen, um seine Risiken etwa beim Einkauf oder bei ÖV-Fahrten zu minimieren. Als Risikogruppen gelten Personen die über 65 Jahre alt sind, und solche mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen, Krebs oder mit Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen.

Wegen der BAG-Vorschriften kann das Kiss-Jassen zurzeit nicht stattfinden. Kiss Kanton Glarus verschiebt auch die geplante Generalversammlung vom 30. April auf unbestimmte Zeit. Sie findet voraussichtlich im August oder September statt. Angebote und Anfragen an Kiss Kanton Glarus, Co-Geschäftsleiterin Monika Waldvogel-Zweifel, unter Telefon 079 603 20 50 oder per E-Mail an info@kiss-glarus.ch. (eing)

www.kiss-glarus.ch

Weil zur Risikogruppe auch die über 65-Jährigen gehören, sind für die Hilfe nun umso mehr alle Jüngeren gefragt, die Hilfe leisten wollen. Bei Kiss bekommen sie dafür eine Zeitgutschrift, die sie später einlösen können.

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