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Boeing-Konzern ruft Milliarden-Kreditlinie ab - Zusatzhilfen nötig

Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing hat in der Coronavirus-Krise eine 13,8 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie vollständig ausgeschöpft. Dies gab der Konzern am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC bekannt.

Agentur
sda
18.03.20 - 02:49 Uhr
Politik
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat eine Milliarden-Kreditlinie bereits vollständig ausgeschöpft und bemüht sich um Staatshilfen. (Archivbild)
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat eine Milliarden-Kreditlinie bereits vollständig ausgeschöpft und bemüht sich um Staatshilfen. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/Elaine Thompson

Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen damit Medienberichte. Angesichts enormer Belastungen der Luftfahrtbranche durch die Ausbreitung des Coronavirus, die den Flugverkehr stark eingeschränkt hat, bemüht sich Boeing zudem intensiv um Staatshilfen. Diese würden der gesamten Industrie zugute kommen, da ein grosser Teil davon für Zahlungen an Zulieferer eingesetzt würde, erklärte Boeing weiter.

Ein Boeing-Sprecher sagte am Dienstag, die angeschlagene Branche benötige «mindestens 60 Milliarden Dollar an Liquidität, einschliesslich Darlehensgarantien». Die langfristigen Aussichten für die Branche seien nach wie vor gut, aber bis sich der weltweite Passagierverkehr wieder normalisiert habe, wären diese Massnahmen notwendig, um den Druck auf den Luftfahrtsektor und die Wirtschaft insgesamt zu bewältigen, so Boeing.

Hilfe von der US-Regierung

Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf eingeweihte Kreise, dass der Airbus-Rivale versucht, bei der US-Regierung mehr als 20 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für sich selbst und Unternehmen aus seiner Produktionskette zu bekommen. US-Präsident Donald Trump habe bereits Unterstützung versprochen und gesagt: «Wir müssen Boeing schützen, wir müssen Boeing helfen».

An der Börse geriet der US-Flugzeugbauer am Dienstag trotz allgemeiner Kursgewinne weiter unter Druck, die Aktie schloss vier Prozent schwächer. Am Montag hatte Boeing bereits einen Kurssturz um 24 Prozent erlitten. Der Konzern steht wegen seines nach zwei Abstürzen binnen kurzer Zeit weltweit mit Flugverboten belegten Verkaufsschlagers 737 Max ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand.

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