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Coronavirus-Infektionen steigen weltweit an

Die Zahl der Todesfälle nach der neuen Lungenerkrankung Covid-19 ist weltweit auf mehr als 3000 gestiegen. Etwa 6o Länder sind betroffen. New York und Berlin melden die ersten Infektionsfälle. In den USA gibt es den zweiten Todesfall.

Agentur
sda
02.03.20 - 06:24 Uhr
Politik
Auch in Ecuador werden ankommende Flugpassagiere auf Coronavirus-Erkrankungen untersucht. (Foto: Jose Jacome/EPA Keystone-SDA)
Auch in Ecuador werden ankommende Flugpassagiere auf Coronavirus-Erkrankungen untersucht. (Foto: Jose Jacome/EPA Keystone-SDA)
KEYSTONE/EPA/Jose Jacome

In der deutschen Hauptstadt Berlin ist erstmals ein Patient nachweislich an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am späten Sonntagabend mit.

Die Person werde stationär isoliert und behandelt. Der zuständige Amtsarzt hat mit der Nachverfolgung der Kontaktpersonen begonnen. In Deutschland sind bisher mehr als 135 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt, das die Lungenerkrankung Covid-19 verursachen kann.

Mit Berlin sind es nun zehn deutsche Gliedstaaten, aus denen Infektionen gemeldet wurden. Am stärken betroffen ist weiterhin Nordrhein-Westfalen mit mehr als 70 Fällen, die meisten davon im Kreis Heinsberg.

Coronavirus in der Schweiz

Auch in der Schweiz ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle am Wochenende weiter angestiegen. Bis Sonntag um 17 Uhr waren nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) 24 Ansteckungsfälle in 11 Kantonen vom Referenzlabor in Genf offiziell bestätigt.

Es handelt sich demnach um den Aargau, Bern, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Freiburg, Genf, Graubünden, das Tessin, die Waadt, das Wallis und den Kanton Zürich.

Alle angesteckten Personen seien isoliert, enge Kontaktpersonen informiert. Getestet worden seien bisher mehr als 1300 Verdachtsfälle, hiess es aus dem BAG weiter.

Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion etwa beim Husten und Sprechen. Der Ursprung des neuartigen Virus liegt in China. Nach einer kürzlich von Chinas Gesundheitsbehörde vorgestellten Analyse sterben dort 2,3 Prozent der mit Sars-CoV-2 Infizierten, darunter sind bisher vor allem alte Menschen mit Vorerkrankungen.

Zahl der Todesfälle weltweit über 3000

Weltweit sind mittlerweile etwa 60 Länder betroffen, was nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund zehn mehr als am Samstag sind.

China meldet für Sonntag 202 Neuinfektionen, tags zuvor waren es 573. Das ist ein drastischer Rückgang. Damit klettert die Gesamtzahl der Infizierten in China auf 80.026, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilt.

Die Zahl der Todesopfer stieg allerdings von 34 am Vortag auf 42. Insgesamt sind damit 2912 Menschen in China gestorben. Die meisten Fälle wurden erneut in der besonders schwer getroffenen Provinz Hubei registriert, wo das Virus Ende Dezember erstmals auftauchte.

Südkorea und Italien besonders betroffen

Besonders stark breitet sich das Virus in Südkorea aus. Die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist dort auf 4212 gestiegen, so viele wie nirgendwo sonst ausserhalb Chinas. Über die Nacht zum Montag kamen 476 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte in Südkorea um vier auf 22.

In Europa ist nach wie vor Italien mit knapp 1700 Infektionen das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Toten stieg auf 34, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. In Österreich wurden bis Sonntag 14 Infektionen gezählt. In Israel stieg die Zahl der Infektionen am Sonntag von sieben auf zehn.

Das Coronavirus erreichte am Sonntag auch den nach Einwohnern viertgrössten Staat der Welt, Indonesien. Präsident Joko Widodo gab am Montag bekannt, dass zwei Indonesier positiv auf das Virus getestet und ins Krankenhaus gebracht worden seien. Details wollte der Präsident nicht nennen. In Thailand wurde ein weiterer Coronavirus-Fall gemeldet. Von den 43 Infizierten ist bisher einer gestorben.

Auch im Iran steigt die Zahl der Covid-19-Fälle unaufhaltsam. 54 Menschen sind bis jetzt gestorben, 978 positiv getestet worden. Aus Australien wurde der erste Todesfall gemeldet. Und auch in den USA starb erstmals ein Menschen infolge der Infektion.

Zweiter Todesfall in den USA

Unterdessen meldete die US-Millionenmetropole New York ihren ersten bestätigten Coronavirus-Fall. Es handle sich um eine mehr als 30 Jahre alte Frau, die sich bei einer Auslandsreise im Iran angestrckt habe, teilte der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. Die Frau befinde sich in Heimquarantäne.

Nach Angaben der US-Seuchenkontrollbehörde CDC gab es bis Samstag 15 Coronavirus-Fälle im Land. Bei drei Personen sei es zu einer Übertragung in den USA gekommen. Alle anderen hätten sich im Ausland angesteckt. Zwei Menschen sind an den Folgen der Coronavirus-Erkrankung in den USA gestorben. Beide kommen aus dem Kreis King im westlichen Bundesstaat Washington, zu dem auch die Grossstadt Seattle gehört.

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