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Bundesrat will Verkauf von invasiven Neophyten stoppen

Obwohl Privatpersonen verpflichtet werden sollen, invasive Neophyten aus ihrem Garten zu entfernen, werden solche Pflanzen immer noch zum Verkauf angeboten. Das soll sich ändern. Der Bundesrat spricht sich für ein Verkaufsverbot aus.

Agentur
sda
27.02.20 - 16:55 Uhr
Politik
Schön fürs Auge, schlecht für die Biodiversität: Der Bundesrat will den Verkauf von invasiven Neophyten wie dem Sommerflieder verbieten. (Archivbild)
Schön fürs Auge, schlecht für die Biodiversität: Der Bundesrat will den Verkauf von invasiven Neophyten wie dem Sommerflieder verbieten. (Archivbild)
KEYSTONE/URS FLUEELER

Er beantragt die Annahme einer entsprechenden Motion der St. Galler SP-Nationalrätin Claudia Friedl, wie er am Donnerstag ohne weiteren Kommentar bekanntgab. Der Vorstoss will die rechtliche Diskrepanz zwischen dem erlaubten Verkauf von invasiven Neophyten und dem geplanten Nutzungsverbot auflösen. Er verlangt, dass auch der Verkauf invasiver Neophyten verboten wird.

Invasive Organismen sind unter anderem Pflanzen, von denen bekannt ist oder angenommen werden muss, dass deren Ausbreitung die biologische Vielfalt und deren nachhaltige Nutzung beeinträchtigen oder den Menschen, die Tiere oder die Umwelt gefährden kann. Beispiele sind etwa die Ambrosie, der Riesen-Bärenklau oder der Sommerflieder.

Dass invasive Neophyten eine Bedrohung der einheimischen Biodiversität darstellen, hatte der Bundesrat bereits früher erkannt. Er will die Ausbreitung invasiver Neophyten bekämpfen. Die Vernehmlassung zu einer entsprechenden Änderung des Umweltschutzgesetzes ist kürzlich zu Ende gegangen. Über das weitere Vorgehen hat der Bundesrat noch nicht entschieden.

In der Vernehmlassungsvorlage war ein explizites Verkaufsverbot von invasiven Pflanzen nicht vorgesehen. «Der Bundesrat erlässt Vorschriften zur Verhütung, Bekämpfung und Überwachung von invasiven gebietsfremden Organismen», hiess es im Vorentwurf.

Den wenigsten Käuferinnen oder Käufer von Pflanzen sei bewusst, dass sie die Pflanzen zwar kaufen könnten, diese aber nicht in den Garten setzen dürften, kritisiert Motionärin Friedl. Das ergebe «eine paradoxe Rechtslage». Die effektivste und günstigste Bekämpfung dieser Arten sei ein Verkaufsverbot.

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Biodiversität?
Der Sommerflieder, auch Schmetterlingsstrauch genannt ist eine reichliche Nektarquelle für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.
Will man ihnen diesen auch noch nehmen? Hat das noch etwas mit Naturschutz zu tun?
Der Mensch mischt sich viel zu viel ein.

Erwarten Sie von einer SP-Frau ein solches Verständnis? Ich nicht. Hauptsache man kann alles Mögliche verbieten. Anscheinend hat diese Person nichts gescheiteres zu tun, möchte sich jedoch unbedingt profilieren!

Guten Tag Herr Huber
Wieso werden Schweizweit Jahr für Jahr Pflanzen, welche als Neophyten bekannt sind durch Freiwillige der Forst-, Jagd- und Naturschutzvereine, sowie Schulklassen gerodet? Von Gemeinden diese Programme sogar ausdrücklich unterstützt?
Der Sommerflieder wird zwar von Schmetterlingen umgarnt und ich hatte einst meine Freude daran. Bis ich von Fachleuten wie Gärtner (SVP- Wähler) und meinem damaligen Nachbarn aus der Naturschutzecke eines Besseren belehrt wurde.
Das hat alles also nichts mit Parteizugehörigkeit oder Verbotskultur zu tun. Es geht doch vielmehr um den Erhalt dessen was für unsere Vorfahren selbstverständlich und mit Freude betrachtet wurde, die einheimische Natur. Damit unsere Enkel auch noch etwas davon haben.
Ich finde die Idee gut, dass darauf Rücksicht genommen wird.

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