×

Damit die kantonale Verwaltung im Krisenfall rasch wieder funktioniert

Die Regierung will bis November ein Konzept und Massnahmen für den Krisenfall erarbeiten lassen. Sie hat dafür eine spezialisierte Firma beauftragt und eine Projektorganisation eingesetzt.

26.02.20 - 04:30 Uhr
Politik
Bis im Herbst möchte die kantonale Verwaltung ein Konzept für den Krisenfall haben.
Bis im Herbst möchte die kantonale Verwaltung ein Konzept für den Krisenfall haben.
SYMBOLBILD ARCHIV

Unter dem Begriff «Krisenfall» sei alles Mögliche zu verstehen, sagt Regierungsrat Andrea Bettiga. Auf Nachfrage der «Glarner Nachrichten» veranschaulicht der Vorsteher des Departements Sicherheit und Justiz, was für Gefahren die Glarner Verwaltung zum Erliegen bringen könnten. So nennt er etwa einen Grossbrand – man denke an den Brand von Glarus 1861 – oder einen Flugzeugabsturz. Denkbar sind aber auch Krisen, die durch einen totalen Hackerangriff oder massiven Stromausfall entstehen könnten.

Auf den möglichen Krisenfall soll die kantonale Verwaltung künftig noch besser vorbereitet sein respektive den nicht gewünschten Ernstfall managen können und die Ressourcen richtig einsetzen.

Wie die Regierung mitteilt, ist dazu das Projekt betriebliches Kontinuitätsmanagement gestartet worden. Externe Profis beizuziehen, ist laut Bettiga notwendig, um eine neutrale Sicht zu erhalten und nicht betriebsblind zu planen. In anderen Kantonen werde dies ebenso gemacht.

Notwendige Prozesse definieren

Betriebliches Kontinuitätsmanagement (englisch: Business Continuity Management, BCM) soll die wichtigsten kantonalen Prozesse in allen Lagen sicherstellen. Es bedeutet, im Krisenfall die absolut notwendigen Leistungen der kantonalen Verwaltung, und Massnahmen zu identifizieren. Oder wie es Andrea Bettiga erklärt: «Es gilt zu wissen, welche Kernprozesse möglichst schnell wieder aufzugleisen sind.» Nicht alles sei gleich wichtig.

Projektorganisation und Zeitplan

In einer im Jahr 2016 erstellten Defizitanalyse des Kantons, welche die Grundlagen zur Vorsorgeplanung, Handlungsbedarf und Massnahmenkatalog untersuchte, wurde festgestellt, das im Kanton Glarus ein BCM-Konzept fehlt. Dieses einzuführen, ist deshalb als Massnahme in die Legislaturplanung 2019 bis 2022 aufgenommen und für 2020 budgetiert worden. Dies mit dem Ziel, Projekt und Massnahmenplan bis November 2020 zu erarbeiten.

Unter der Projektleitung der Kantonalen Führungsorganisation soll dies eine Projektgruppe zusammen mit einer spezialisierten externen Beratungsfirma an die Hand nehmen. Der Projektgruppe gehören die Departementssekretäre und Fachbereichsvertreter an. Mit der fachlichen Unterstützung des BCM-Projekts wird die Regierung das spezialisierte Beratungsunternehmen Ernst Basler + Partner AG, Zollikon, betrauen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR