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Erdgasstreit: Französischer Flugzeugträger läuft in Limassol ein

Vor dem Hintergrund andauernder Spannungen um die Ausbeutung unterseeischer Erdgasvorkommen vor Zypern zeigt Frankreich Flagge in der Region. Am Freitag lief der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle im zyprischen Hafen von Limassol ein.

Agentur
sda
21.02.20 - 14:47 Uhr
Politik
Flugzeuge an Deck des französischen Flugzeugträgers Charles de Gaulle im Hafen von Limassol. Als Grund für die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern gilt die Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern.
Flugzeuge an Deck des französischen Flugzeugträgers Charles de Gaulle im Hafen von Limassol. Als Grund für die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern gilt die Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern.
KEYSTONE/EPA/STAVROS KONIOTIS

Zuvor habe das Flaggschiff der französischen Kriegsmarine Manöver zusammen mit zyprischen Einheiten durchgeführt, berichtete das zyprische Staatsfernsehen (RIK).

Als Grund für die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern gilt die Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern. Das französische Energieunternehmen Total ist an den Erkundungen beteiligt.

Diese Erdgasvorkommen haben zu schweren Spannungen zwischen Ankara und Nikosia geführt. Die Türkei erkennt Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprer ab. Türkische Schiffe befinden sich als Reaktion ohne die Genehmigung der Regierung in Nikosia in der Region südlich und westlich der Mittelmeerinsel und erkunden dort Rohstoff-Lagerstätten.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hatte vergangene Woche Zypern besucht und der Regierung unter Präsident Nikos Anastasiades die Solidarität Frankreichs im Streit mit der Türkei um die Ausschliessliche Wirtschaftszone (AWZ) ausgesprochen. Auch die EU hat wiederholt die türkischen Aktionen verurteilt und droht der Türkei mit Sanktionen.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung den Südteil lenkt, ist seit 2004 EU-Mitglied. Zahlreiche Gespräche zur Überwindung der Teilung sind gescheitert.

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