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Zahl der Coronavirus-Toten in China auf 425 gestiegen

Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist abermals stark gestiegen. Wie die Regierung in Peking am Dienstag mitteilte, wurden seit dem Vortag weitere 64 Todesfälle verzeichnet.

Agentur
sda
04.02.20 - 06:05 Uhr
Politik
Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus ist in China erneut sprunghaft angestiegen. (Symbolbild)
Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus ist in China erneut sprunghaft angestiegen. (Symbolbild)
KEYSTONE/EPA/YUAN ZHENG

Die offizielle Gesamtzahl der Todesopfer in der Volksrepublik erhöhte sich damit auf 425. Alle neuen Todesfälle seien in der zentralchinesischen Provinz Hubei verzeichnet worden, hiess es weiter. Hubei ist das Zentrum der Epidemie, von der dortigen Millionenmetropole Wuhan hatte das Virus seinen Ausgang genommen. Die chinesischen Behörden haben die Provinz weitgehend von der Aussenwelt abgeriegelt.

Wie der Gesundheitsausschuss der chinesischen Regierung ferner mitteilte, wurden weitere 3235 bestätigte Infektionsfälle registriert. Die offizielle Gesamtzahl der mit dem Virus angesteckten Menschen in China nahm damit auf 20'438 zu. Es ist der bisher stärksten Anstieg der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und der Todesfälle innerhalb eines Tages.

Senkung der Sterblichkeitsrate

Chinas Präsident Xi Jinping forderte «rasche und entschlossene» Massnahmen zur Eindämmung der Krankheit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Bei einem Treffen des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei rief der Parteichef demnach am Montag zu einer «strikten Durchsetzung» von Anordnungen und Verboten auf.

Die Versorgung mit medizinischen Schutzmaterial müsse gesichert und die Infektions- und Sterblichkeitsrate gesenkt werden, wurde demnach weiter auf dem Parteitreffen betont. Parteikomitees und Regierungen auf allen Ebenen wurden aufgerufen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen, aber auch «die Ziele der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung» in diesem Jahr zu erreichen.

Der Ausbruch sei ein «wichtiger Test für Chinas System und die Fähigkeit zur Regierungsführung», hiess es auf dem Treffen. Chinas Zentralbank will der vom Virusausbruch getroffenen Wirtschaft erneut zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Über sogenannte Repo-Geschäfte wurden bereits am Montag Liquidität im Wert von 1,2 Billionen Yuan (173,8 Milliarden Dollar) zugeschossen. Nun kündigte die People's Bank of China (PBOC) einen weitere Finanzspritze am Dienstag in Höhe von 500 Milliarden Yuan (71,22 Milliarden Dollar) an.

Eingestehen von Fehlern

Am Montag hatte die chinesische Führung angesichts der rasant steigenden Ansteckungszahlen in einem ungewöhnlichen Schritt erstmals Fehler im Umgang mit der Epidemie eingeräumt. Der Ständige Ausschuss des Politbüros der regierenden Kommunistischen Partei erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die Reaktion auf die Epidemie habe «Fehler und Schwierigkeiten» beim nationalen Notfallmanagement offengelegt.

Von China aus hat sich das Virus inzwischen in mindestens 24 andere Länder ausgebreitet. Ein Todesfall ausserhalb Chinas wurde auf den Philippinen verzeichnet. Ein Patient aus Hongkong kam zudem ums Leben. Die Spitalbehörde der chinesischen Sonderverwaltungsregionen bestätigte am Dienstag den Tot eines 39-Jährigen. Wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete, hatte der Mann zuvor die besonders schwer vom Virus betroffene Stadt Wuhan besucht.

Weltweit sind rund 180 Fälle bestätigt. An der neuen Lungenkrankheit sind in Festland-China mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren.

Bei der Sars-Pandemie (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) 2002/2003 hatte es 349 Todesfälle in Festland-China gegeben. Hinzu kamen 299 Tote in Hongkong, weltweit waren es 774 Tote.

Wegen des neuartigen Coronavirus hat Japan ein Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne gestellt. Fernsehbilder zeigten, wie am Montagabend im Hafen von Yokohama Gesundheitsbeamte an Bord der «Diamond Princess» gingen. Sie sollten den Gesundheitszustand sämtlicher 2500 Passagiere und 1000 Besatzungsmitglieder überprüfen.

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