Rattle warnt vor Auswirkungen des Brexit auf Orchester-Betrieb
Der weltberühmte britische Dirigent Sir Simon Rattle befürchtet gravierende Auswirkungen des EU-Austritts Grossbritanniens auf den Orchester-Betrieb.
Der weltberühmte britische Dirigent Sir Simon Rattle befürchtet gravierende Auswirkungen des EU-Austritts Grossbritanniens auf den Orchester-Betrieb.
«Die praktischen Schwierigkeiten werden immens sein, denn es gab nie eine Planung für den Brexit», sagte der Klassik-Star, der lange in Berlin dirigierte, der Nachrichtenagentur AFP.
Der Chefdirigent der Londoner Symphoniker sieht derzeit keinen anderen Weg, als die Europa-Tourneen seines Orchesters zu kürzen, das bislang zwei von drei Konzerten im Ausland im europäischen Ausland spielt. Die Zollkontrollen für die Instrumente und das Ausfüllen von Formularen dauerten «im Durchschnitt 15 Stunden, was bedeutet, dass unser Reiseleben völlig anders sein wird», so Rattle.
Der 65-Jährige hatte vor seinem Engagement in London 16 Jahre die Berliner Philharmoniker geleitet und das Orchester zu einem der besten der Welt gemacht. Im Gespräch mit AFP machte Rattle kein Geheimnis daraus, dass er wohl nicht nach London zurückgekehrt wäre, wenn er gewusst hätte, dass der «fürchterliche Fehler» namens Brexit sein Heimatland in ein «selbstgebautes Kulturgefängnis» verwandeln könnte.
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Dem Chefdirigent Sir Rattle…
Dem Chefdirigent Sir Rattle steht es aber auch heute noch frei, das "selbstgebautes Kulturgefängnis" London zu verlassen. Andere ziehen auch um, wenn die Umgebung nicht mehr passt. Und Reklamieren bevor die Verträge mit der EU abgeschlossen sind, zeugt nicht gerade zur Weitsicht eines so renomierten Musikers. Bis dann muss Sir Rattle die Formulare halt ausfüllen.