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Chinesische Staatsmedien fordern «härtere Linie» gegenüber Hongkong

Nach erneuten gewaltsamen Protesten in Hongkong haben mehrere chinesische Staatsmedien eine «härtere Linie» in der chinesischen Sonderverwaltungszone gefordert. Die Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten «die Meute so schnell wie möglich zur Rechenschaft ziehen».

Agentur
sda
04.11.19 - 06:30 Uhr
Politik
Blutige Schlägerei am Rande der Anti-Regierungsdemonstrationen vor einem Einkaufszentrum in Hongkong.
Blutige Schlägerei am Rande der Anti-Regierungsdemonstrationen vor einem Einkaufszentrum in Hongkong.
KEYSTONE/AP HK01/ELSON LI

Dies schrieb etwa die Staatszeitung «Global Times» am Montag. Demonstranten hatten am Wochenende ein Büro der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua beschädigt, was diese als «barbarischen Akt» bezeichnete.

Eine «härtere Linie zur Wiederherstellung der Ordnung» müsse die Antwort auf die «sich verstärkende Gewalt in Hongkong» sein, schrieb die englischsprachige Zeitung «China Daily». Sie warf «westlichen Medien» vor, «Nachsicht» mit der Protestbewegung in Hongkong zu üben. Demgegenüber versuchten die Demonstranten, jene «ruhigzustellen», die «den Scheinwerfer der Wahrheit» auf die Proteste werfen wollten. Die Protestbewegung sei jedoch «zum Scheitern verurteilt, weil das volle Gewicht des Gesetzes sie treffen wird».

Teil des Ohrs abgebissen

Weder die «China Daily» noch die «Global Times» erwähnten die blutige Attacke eines bewaffneten Angreifers am Sonntag, bei dem mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Laut Augenzeugen sprach der Angreifer Mandarin - die mehrheitlich in Festland-China gesprochene Sprache - und rief pro-chinesische Parolen, bevor er auf die Menschen losging. Dem Lokalpolitiker Andrew Chiu biss der Angreifer ein Teil des Ohrs ab.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit rund fünf Monaten von teils gewaltsamen Protesten erschüttert. Die Demonstrationen hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Einschränkung demokratischer Freiheiten.

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