×

Frankreichs Innenminister räumt nach Messerattacke Fehler ein

Vier Tage nach dem Messerangriff in der Pariser Polizeizentrale mit fünf Toten hat die französische Regierung eine «Funktionsstörung des Staates» eingestanden. Innenminister Christophe Castaner ist in dem Fall massiv unter Druck geraten.

Agentur
sda
07.10.19 - 12:55 Uhr
Politik
Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hat nach der tödlichen Messerattacke von vergangener Woche Fehler eingeräumt. Einen Rücktritt lehnt er aber weiter ab. (Archivbild)
Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hat nach der tödlichen Messerattacke von vergangener Woche Fehler eingeräumt. Einen Rücktritt lehnt er aber weiter ab. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/IAN LANGSDON

Er sagte am Montag im Rundfunksender France Inter, im Fall des 45-jährigen Täters sei nicht rechtzeitig Alarm geschlagen worden. Rücktrittsforderungen aus dem rechten politischen Lager wies Castaner jedoch erneut zurück. Einen «Skandal» gebe es nicht, sagte der Innenminister. Am Wochenende hatte er von internen «Schwachstellen» bei der Polizei gesprochen.

Ein langjähriger Mitarbeiter der Polizeipräfektur hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Wie nach der Tat bekannt wurde, vertrat der 45-Jährige eine radikale Sichtweise des Islam und hatte Kontakt zu Anhängern der salafistischen Bewegung.

Bereits 2015 soll der Täter gegenüber Kollegen den Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitung «Charlie Hebdo» mit zwölf Toten gutgeheissen haben. Konsequenzen hatte dies jedoch nicht.

Im Parlament sind in dieser Woche mehrere Anhörungen des Innenministers geplant. Am Dienstag muss sich Castaner Fragen der Delegation für Geheimdienste stellen, am Donnerstag dem Rechtsausschuss des Senats.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR