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Unicef: Zwei Millionen Kinder gehen im Jemen nicht zur Schule

Zwei Millionen Kinder im Jemen werden nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerks (Unicef) wegen des Bürgerkriegs derzeit am Schulbesuch gehindert. Rund ein Viertel von ihnen geht bereits seit der Eskalation des Konflikts im März 2015 nicht mehr in die Schule.

Agentur
sda
25.09.19 - 14:26 Uhr
Politik
Nach einem Luftangriff in der Nähe einer Schule in Sanaa suchen ein Mädchen und sein Bruder im Schulhaus nach ihren Schulsachen. (Archivbild)
Nach einem Luftangriff in der Nähe einer Schule in Sanaa suchen ein Mädchen und sein Bruder im Schulhaus nach ihren Schulsachen. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Weiteren 3,7 Millionen Kindern droht eine mangelnde Bildung, weil ihre Lehrer seit zwei Jahren nicht bezahlt wurden, wie Unicef am Mittwoch weiter mitteilte.

Der seit Jahren andauernde Konflikt habe das schon vorher fragile Schulsystem in dem Land weitgehend zerstört, erklärte Unicef-Vertreterin Sara Beysolow Nyanti anlässlich des offiziellen Schulbeginns im Jemen. Jede fünfte Schule sei nicht mehr benutzbar.

«Gewalt, Vertreibung und Angriffe hindern viele Kinder am Schulbesuch», erklärte Beysolow Nyanti weiter. Andere Schüler, die noch Unterricht hätten, litten unter der schlechten Qualität, da die Lehrer seit Jahren kein Gehalt mehr erhielten. Die Kinder aber, die gar nicht mehr zur Schule gingen, seien der Gefahr ausgesetzt, als Soldaten zwangsrekrutiert oder zur Arbeit sowie zu Ehen gezwungen zu werden.

Im vergangenen Jahr unterstützte Unicef nach eigenen Angaben mehr als 127'400 Lehrer und andere Mitarbeiter von Schulen mit Finanzspritzen, um deren Lebensgrundlage zu sichern. Mehr als 1300 Schulen wurden seit 2015 von dem Hilfswerk wieder instand gesetzt. Unicef forderte ein Ende der Angriffe auf Schulen sowie eine Lösung für das Problem der ausstehenden Lehrergehälter.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und den Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, die von einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt werden. Zehntausende Menschen, zumeist Zivilisten, wurden in dem Konflikt bereits getötet, Millionen wurden in die Flucht getrieben.

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