Proteste in Hongkong verhindert - Rangeleien mit Pro-Peking-Kräften
Demonstrationsverbote und eine massive Polizeipräsenz haben am Samstag in Hongkong grössere Proteste von Regierungsgegnern verhindert.
Demonstrationsverbote und eine massive Polizeipräsenz haben am Samstag in Hongkong grössere Proteste von Regierungsgegnern verhindert.
Bei kleineren Aktionen, die Peking-freundliche Kräfte mit roten chinesischen Nationalflaggen zum Teil in Einkaufszentren wie der Amoy Plaza organisiert hatten, kam es auch zu Handgreiflichkeiten und Rangeleien mit China-kritischen Demonstranten. Es gab eine nicht bekannte Zahl von Festnahmen.
Einen geplanten Marsch in Tin Shui Wan nahe der Grenze zu China hatte die Polizei nicht genehmigt. Trotz des Verbots kamen einige Hundert Demonstranten. «Viele Leute haben Angst, gegen Gesetze zu verstossen, so sind sie nicht gekommen», sagte ein Teilnehmer. Der Protestzug löste sich schnell auf, als er auf Sicherheitskräfte stiess. Die Polizei hatte ein Grossaufgebot mobilisiert.
Einige pro-chinesische Demonstranten in hellblauen T-Shirts mit der Aufschrift «Ich liebe die Hongkonger Polizei» gingen in der Gegend von Fortress Hill zum Teil mit ihren Fahnenstangen und Fusstritten auf Zuschauer oder mögliche China-kritische Demonstranten los, wie in einem Video des öffentlichen Senders RTHK zu sehen war.
Grossdemo verboten
Eine für Sonntag geplante Grossdemonstration hat die Polizei aus Sicherheitsgründen verboten. Seit mehr als vier Monaten kommt es in Hongkong zu Protesten gegen die dortige Regierung, die kommunistische Führung in Peking und ihren wachsenden Einfluss auf Hongkong. Im Anschluss an die Demonstrationen ist es wiederholt zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen.
Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China mit einem eigenen Grundgesetz nach dem Prinzip «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert.
Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, geniessen aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie etwa Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Viele fordern auch freie Wahlen, wie sie ihnen einst in Aussicht gestellt worden waren.
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