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USA wollen Namen von saudiarabischem 9/11-Verdächtigen nennen

Das US-Justizministerium will den lange geheimgehaltenen Namen eines saudiarabischen Behördenvertreters enthüllen, der Verbindungen zu den Attentätern vom 11. September 2001 gehabt haben soll. Die angekündigte Veröffentlichung erfolgt auf Druck von Terror-Opfern.

Agentur
sda
13.09.19 - 01:10 Uhr
Politik
Am 11. September 2001 steuerten Attentäter des Terrornetzwerks Al-Kaida unter anderem zwei Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York. (Archivbild)
Am 11. September 2001 steuerten Attentäter des Terrornetzwerks Al-Kaida unter anderem zwei Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/RICHARD DREW

Die US-Bundespolizei FBI erkenne «das Bedürfnis und den Wunsch der Hinterbliebenen an, zu verstehen, was ihren Lieben passiert ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen», erklärte das Justizministerium am Donnerstag in Washington. Wann der Name bekannt gegeben werden soll, teilte es nicht mit.

Justizministerium und FBI gaben damit dem jahrelangen Druck der Familien von Opfern der Anschläge nach. «Angesichts der aussergewöhnlichen Umstände in diesem besonderen Fall» solle der Name jetzt freigegeben werden.

Attentätern geholfen

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen von insgesamt drei saudiarabischen Behördenvertretern, die laut einem FBI-Bericht einigen der Attentäter nach deren Ankunft in den USA geholfen haben sollen. Demnach erhielten einige Geld von Vertretern ihres Landes. Bei zweien soll es sich um mutmassliche Geheimdienstoffiziere gehandelt haben, die damals der Botschaft ihres Landes in den USA unterstellt waren. Ihre Namen wurden jedoch nicht geheimgehalten.

In späteren Untersuchungen wurde der Vorwurf zurückgewiesen, dass beide mit den Flugzeugentführern in Verbindungen standen.

Vorwürfe an saudische Regierung

Insgesamt 15 der 19 Attentäter vom 11. September 2001 stammten aus Saudi-Arabien. Seit den Anschlägen in den USA mit fast 3000 Toten waren immer wieder Vorwürfe laut geworden, die Attentäter des Terrornetzwerkes Al-Kaida hätten Hilfe von Seiten der saudiarabischen Regierung erhalten. Die Regierung in Riad weist diese Vorwürfe zurück. Ihr drohen Entschädigungsklagen in Milliardenhöhe.

Im Jahr 2012 wurden die Vorwürfe in einem überarbeiteten FBI-Bericht erneut erhoben. Darin wurde auf einen dritten Verdächtigen verwiesen, dessen Name geschwärzt wurde. Immer wieder tauchten Gerüchte auf, die Person stehe in Verbindung zur saudiarabischen Königsfamilie.

Bei den mit gekaperten Flugzeugen verübten 9/11-Anschlägen waren in New York, im Pentagon bei Washington und im US-Bundesstaat Pennsylvania fast 3000 Menschen getötet worden.

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