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«Der Weg zur Stärkung ist geebnet»

Die Kantonsregierung nimmt Stellung zum FDP-Postulat «Förderung der politischen Bildung».

Südostschweiz
16.08.19 - 04:30 Uhr
Politik
Jugendliche politisieren: Hier tagen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jugendsession 2018 im Nationalratssaal in Bern.
Jugendliche politisieren: Hier tagen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jugendsession 2018 im Nationalratssaal in Bern.
PETER SCHNEIDER/ KEYSTONE

Mitte Februar reichte die FDP-Fraktion das Postulat «Förderung der politischen Bildung im Kanton Glarus» ein. Danach sollte der Regierungsrat in einem Bericht darlegen, wie die politische Bildung auf der Primar- und Sekundarstufe im Kanton besser und stärker gefördert werden könne. Denn laut Begründung gebe es das Schulfach «Staatskunde» nur an der Kantons- und der Berufsschule. Viele Jugendliche würden somit zu wenig oder zu spät mit der Politik konfrontiert.

«Der Regierungsrat teilt grundsätzlich das Anliegen der Postulanten», teilt ihnen dieser nun in seiner Antwort mit. Dafür in der Volksschule ein separates Fach «Politische Bildung» einzuführen, wie das im Postulat als Idee aufgeworfen werde, erachte er jedoch nicht als zielführend. Denn damit stünde der Kanton Glarus praktisch alleine da, während er sich mit dem Beitritt zum sogenannten Harmos-Konkordat zur Harmonisierung der Unterrichtsinhalte mit anderen Kantonen verpflichtet habe.

Inhalte aus dem Themenkreis «politische Bildung» fänden im neuen, erst vor kurzem eingeführten Lehrplan 21 jedoch explizit ihren Niederschlag. «Der Weg zu einer Stärkung der politischen Bildung in der Volksschule ist aus Sicht des Regierungsrates demnach geebnet, und zwar in der geeigneten Form.»

Ganze Schulkarriere abwarten

«Die politische Bildung im weiteren Sinne ist bereits heute die Aufgabe aller Schulstufen, also auch von Primar-, Ober-, Real- und Sekundarschule», hält der Regierungsrat weiter fest. Das sei mit der Einführung des neuen Glarner Lehrplans per Schuljahr 2017/18 noch verdeutlicht worden.

Ihm sei aber bewusst, dass die Auswirkungen erst nach der Einführungsphase zu beobachten seien, «respektive sogar erst, wenn ein Kind die ganze Schullaufbahn auf den neuen Grundlagen durchlaufen durfte.» Eine Weiterentwicklung des Volksschulunterrichts «verbunden mit verstärkter politischer Bildung» sei aber angestossen worden. Dem parlamentarischen Vorstoss werde somit im Ergebnis entsprochen, weshalb der Regierungsrat beantrage, das Postulat mit seiner Stellungnahme als bereits erfüllt abzuschreiben.

Stufengerechte Steigerung

Ausführlich listet der Regierungsrat zudem auf, welche Kompetenzen zum Thema «Politische Bildung» laut Glarner beziehungsweise Lehrplan 21 erworben werden sollen – auch wenn es darin kein eigener Fachbereich sei.

So würden bereits im Kindergarten und in er Primarschule politische Prozesse im Rahmen des «Klassenrates» oder ähnlichen Formen fächerübergreifend und situationsbezogen geübt. Das setze sich stufengerecht bis in die Sekundarschule fort, in der historische und geografische Themen dann vorwiegend in den Bereichen «Räume, Zeiten, Gesellschaften» sowie «Ethik, Religion und Gemeinschaft» behandelt würden. (mar)

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