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Bündner sind überdurchschnittlich gesund

Wie die Gesundheitsbefragung vom Bundesamt für Statistik zeigt, sind Bündner in vielen Belangen überdurchschnittlich gesund. Das erfreut auch Regierungsrat Peter Peyer.

Südostschweiz
30.06.19 - 04:30 Uhr
Politik
86% der Bündner fühlen sich gesund.
86% der Bündner fühlen sich gesund.
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Seit 1992 führt das Bundesamt für Statistik (BFS) alle fünf Jahre die Schweizer Gesundheitsbefragung durch. Die im Jahr 2017 durchgeführte Befragung wurde nun vom Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) ausgewertet. Der Bericht beinhaltet Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung, zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen sowie zu den Kosten und Prämien der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. 

Im Jahr 2017 gaben 86 Prozent der Bündnerinnen und Bündner an, sich gesundheitlich gut bis sehr gut zu fühlen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei Frauen bei 84,9 Jahren und bei Männern bei 80,9 Jahren. Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, bekundet gegenüber Radio Südostschweiz seine Freude an den positiven Gesundheitsresultaten. Der Kanton mache vieles richtig, dennoch gäbe es Luft nach oben. Das Ziel sei ja schliesslich, dass die Gesamtbevölkerung sich gesund fühle.

Höheres Energie- und Vitalitätsniveau

Bündnerinnen und Bündner weisen mit 54 Prozent ein überdurchschnittliches Energie- und Vitalitätsniveau auf. Es liegt über dem Schweizer Durchschnitt von 48,7 Prozent. Auch bei der mentalen Gesundheit geht es der Bündner Bevölkerung besser. Männer weisen signifikant und Frauen tendenziell unterdurchschnittliche Werte in Bezug auf depressive Symptome aus. Dies läge an den vergleichsweise besseren psychischen Gesundheitsressourcen, heisst es im Bericht.

Graubünden biete viele Möglichkeiten sich aktiv zu betätigen, es gäbe tendenziell noch mehr handwerkliche Berufe und auch die Präventionsarbeit im Gesundheitsbereich sei gut, erklärt Peyer. Dies seien mögliche Gründe für die guten Resultate. Um dem aber genauer auf den Grund zu gehen, müsste man weitere Studien durchführen.

Bündnerinnen schauen auf Ernährung

91 Prozent der Bündner geben an, eine «beachtende/orientierte» Gesundheitseinstellung zu haben. Vor allem Bündnerinnen (81,5 Prozent) schauen signifikant häufiger auf ihre Ernährung als Schweizerinnen (73,4 Prozent). Insgesamt sind dennoch 41,8 Prozent im Kanton übergewichtig oder adipös. Das sind in etwa gleich viele wie in der gesamten Schweiz. Allerdings ist die Bündner Bevölkerung deutlich aktiver als der Schweizer Durchschnitt.

Vor allem die Jungen rauchen

Im Kanton Graubünden sind immer noch 23,6 Prozent Raucher. Das liegt 3,5 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt. Vor allem 15 bis 34-Jährige (30,7 Prozent) sind in dieser Gruppe häufig vertreten. Ausserdem weist 3,9 Prozent der Bündner ein erhöhtes Risiko bezüglich ungesunden Alkoholkonsum auf und 25,4 Prozent hat schon mindestens einmal Cannabis konsumiert. Beide Werte liegen im Schweizer Durchschnitt.

Siebtniedrigste Prämien

Die Bruttokosten für die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) belaufen sich im Kanton Graubünden im Jahr 2017 auf 3369 Franken pro versicherte Person. Dies sind 473 Franken weniger als der Durchschnitt. Aber auch im Kanton steigen die Kosten für die OKP. In den Jahren 2013 bis 2017 stiegen die Kosten durchschnittlich um 3,5 Prozent.

Von den tiefen Kosten im Kanton profitieren die Prämienzahler. Die Jahresprämie 2017 betrug für Erwachsene ab 26 Jahren 3634 Franken. Das sind 582 Franken weniger als die Schweizer Durchschnittsprämie.

Das ganze Interview mit Regierungsrat Peyer gibt es hier zu hören.
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