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Illegaler Hausabriss in Welterbestätte La Chaux-de-Fonds

In La Chaux-de-Fonds NE ist ein Gebäude verbotenerweise abgerissen worden, obwohl es zum Unesco-Welterbe gehörte. Der Abriss kommt zur Unzeit, denn in diesem Jahr feiert die Uhrmacherstadt den 10. Jahrestag ihrer Aufnahme in die Liste der Welterbestätten.

Agentur
sda
27.05.19 - 10:58 Uhr
Politik
La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg, Wiege der Schweizer Uhrenindustrie, wurde im Juni 2009 zum UNESCO-Welterbe erklärt. (Archivbild)
La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg, Wiege der Schweizer Uhrenindustrie, wurde im Juni 2009 zum UNESCO-Welterbe erklärt. (Archivbild)
Keystone/GAETAN BALLY

«Die Stadt hat laut Vorschrift gehandelt», sagte Stadtrat Théo Huguenin-Élie am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit eine Meldung des Onlineportals rtn.ch. Die zuständigen Kommissionen, darunter die Unesco-Experten, hatten den Abbruch mehrerer Gebäude der Häuserzeile in der Rue du Marché gesetzlich verboten.

Die Stadt reichte eine Strafanzeige ein und die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um den Fall zu klären. Die Bauarbeiten wurden sofort gestoppt. «Wir hoffen auf eine scharfe Sanktion durch die Justiz. Dies soll künftig verhindern, dass Eigentümer in Versuchung geraten, ein Gebäude lieber abzureissen als zu renovieren», sagte Huguenin-Élie.

Das zerstörte Gebäude allein sei als solches nicht symbolisch für das Kulturerbe der Uhrenstadt. «Es ist nicht die alte Reithalle oder die Synagoge, aber die Uhrmacherstadt besteht aus vielen schlichten Gebäuden, die gemeinsam zu einem als universell anerkannten Gesamtwert beitragen», sagte der Stadtrat weiter.

Ob das zerstörte Gebäude wieder aufgebaut werde, ist unklar. "Ein neues Baugesuch muss eingereicht werden und geht an die zuständige Kommission zurück. Ich kann mir vorstellen, dass diese zum Beispiel - um ein Exempel zu statuieren - eine Rekonstruktion des Gebäudes in identischer Form verlangen wird, sagte Huguenin-Élie.

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