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Familienfreundlichkeit in Schweizer Betrieben stagniert

Mit der Familienfreundlichkeit geht es in der Schweiz derzeit nicht aufwärts. Der aktuelle Family Score beträgt gemäss einer neuen Umfrage 62, gleich viel wie 2018. Das ist nur knapp genügend, wie Pro Familia aus Anlass des internationalen Tags der Familie mitteilt.

Agentur
sda
15.05.19 - 06:00 Uhr
Politik
Schweizer Arbeitnehmer wünschen sich unter anderem mehr betriebseigene Kitas. Laut einer neuen Umfrage der Pro Familia stagniert die Familienfreundlichkeit in Schweizer Unternehmen auf der Stufe "knapp genügend". (Symbolbild)
Schweizer Arbeitnehmer wünschen sich unter anderem mehr betriebseigene Kitas. Laut einer neuen Umfrage der Pro Familia stagniert die Familienfreundlichkeit in Schweizer Unternehmen auf der Stufe "knapp genügend". (Symbolbild)
Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE

Der letztes Jahr festgestellte Aufwärtstrend - von 57 auf 62 Punkte - hat sich nicht fortgesetzt. Einzige Verbesserung: Arbeitnehmer registrieren, dass sie jetzt öfter die Möglichkeit haben, gezielt Überstunden zu machen, um sie bei Bedarf familienkompatibel kompensieren zu können. Wünschbar wären laut Umfrage aber ausserdem mehr Vergünstigungen für Familienangehörige, mehr HomeOffice-Möglichkeiten und mehr Betriebs-Kitas.

Doch obwohl die familienfreundlichen Angebote der Arbeitgeber gleich geblieben sind oder sich sogar vermindert haben, ist der ungedeckte Bedarf gesunken. «Das heisst, die Angebote sind mehrheitlich dort vorhanden, wo sie gebraucht werden», schreibt Pro Familia.

Möglich sei aber auch, dass die Erwartungshaltung gegenüber den Arbeitgebern zurückhaltender oder realistischer geworden sei, und dass die Arbeitnehmer vermehrt nach individuellen Lösungen suchen. Das würde auch erklären, warum die Werktätigen trotz stagnierender Familienfreundlichkeit ihren Arbeitgebern ein besseres Zeugnis ausstellen als letztes Jahr.

Für die Ermittlung des Family Scores befragte Pro Familia online 752 erwerbstätige Personen in der Schweiz, repräsentativ ausgewählt nach Geschlecht, Alter und Region. Die Befragungen fanden zwischen dem 19. und dem 21. März statt und dauerten je 10 bis 15 Minuten.

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