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Alarmglocken bei der Uno wegen Risiken von Naturkatastrophen

Die Uno läutet die Alarmglocken angesichts der zunehmenden Risiken von Naturkatastrophen. Extreme Wettereignisse und die Auswirkungen der Klimaänderung würden künftig zum Schaden von Umwelt und Menschen weiter zunehmen.

Agentur
sda
15.05.19 - 14:46 Uhr
Politik

Von Mittwoch bis Freitag beraten mehr als 4000 Fachleute aus rund 150 Ländern an der Konferenz «Global Platform for Disaster Risk Reduction (GPDRR)» in Genf über die globale Politik zur Vorbeugung von Naturkatastrophen. Genf beherbergt damit die grösste Konferenz auf dem Gebiet der Katastrophenvorsorge. Die Ergebnisse sollen richtungsweisend für die Uno-Politik auf diesem Gebiet werden, wie das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mitteilte.

In einem in Genf dazu vorgestellten Bericht der Uno heisst es, dass die Staatengemeinschaft besser eine «systemische» Politik einschlagen sollte, statt zu versuchen, Bedrohungen wie Umweltverschmutzung, Schäden an der Natur - etwa Dürren oder Klimaveränderungen - durch Einzelmassnahmen zu lösen.

Zunehmende Wetterextreme

Die Verdoppelung extremer Wettersituationen innert zwanzig Jahren mache dies notwendig, erklärte Mami Mizutori, Uno-Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für Katastrophenvorsorge. Ohne neue Herangehensweise könnten durch diese Bedrohungen die Fortschritte bei einer Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung verlangsamt oder gar rückgängig gemacht werden.

Immer mehr würden Katastrophen weitere Katastrophen nach sich ziehen. An der Konferenz ist die Schweiz mit einer 18-köpfigen Delegation vertreten, an deren Spitze Deza-Direktor Manuel Sager steht.

Steigende Investitionen nötig

Sager erklärte bei der Eröffnung der dreitägigen Konferenz, dass nach Ansicht der Schweiz die Investitionen in die Katastrophen-Prävention noch ungenügend seien und diese steigen müssten. Die verschiedenen Akteure müssten ihr Engagement daher überprüfen.

Investitionen, um Katastrophen zu verhindern, seien viel rentabler als die Übernahme der Kosten nach einer Katastrophe, mahnte Sager an. Zwischen 2005 und 2017 seien jedoch weniger als vier Prozent der humanitären Hilfe für Prävention verwendet worden.

Der Klimawandel verursache neue Bedrohungen wie etwa Dürren oder Überschwemmungen, und in der Folge nähmen auch Hungersnöte zu. Es gelte sich zudem auf Risiken wie Terrorismus oder Cyberattacken einzustellen und vorzubereiten. Alle staatlichen und privaten Akteure sollten zusammenarbeiten, um diesen Risiken mit Innovationen zu begegnen, erklärte Sager.

Vor vier Jahren wurden das Sendai-Rahmenwerk zur Vorbeugung von Naturkatastrophen verabschiedet, dessen Ziel es ist, die Zahl der Opfer von Naturkatastrophen sowie die damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste bis 2030 weltweit «substanziell» zu senken.

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