Das letzte Wort soll das Volk haben

Dicke Luft im Ferienort Flims: Während die Gemeinde das Sportzentrum «Prau la Selva» aus den 1980-er-Jahren durch ein grosses Resort mit Wohnhütten ersetzen möchte, geben sich einige Einheimische kampfbereit. Bereits im vergangenen August sammelten sie Unterschriften für eine Petition «Zum Erhalt und zur Aufwertung des Sport- und Freizeitzentrums».

Die Petition wurde im Dezember bei der Gemeinde Flims mit 2559 Unterschriften eingereicht. Die Mehrheit davon aus der Schweiz. Aber auch aus den Nachbarländern, Griechenland, Grossbritannien, Niederlanden, den USA und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten setzten sich Leute für den Erhalt von «Prau la Selva» ein. Geplant waren 1000 Unterschriften.

Gemeinde hält am Resort fest

Doch die Gemeinde zeigte sich unbeeindruckt. Die Planung am gut 30-Millionen-Franken-Nature-Resort ging weiter. 56 Hütten mit 234 Betten sollen Gäste anlocken. An der Gemeindeversammlung im Januar wurde ein renommierter, designierter Betreiber vorgestellt. Gesucht wurde damals weiter ein privater Investor, dem die Gemeinde das Areal im Baurecht abgeben würde. Der Investor würde mit der Zürcher Gastgeber 3.0 AG einen Betreibervertrag abschliessen. Der Jahresumsatz wurde auf gegen sechs Millionen Franken berechnet.

Das Initiativkomitee um Stefan Ueltschi schreibt in einer Mitteilung, der Gemeindevorstand habe kein Interesse daran, das Sportzentrum weiter zu betreiben. «Anscheinend ist der Gemeinde ein Hotelresort, dessen Finanzierung noch völlig offen ist, lieber als ein Sportzentrum samt Eishalle», so Initiant Ueltschi. Er und seine Mitstreiter fordern den Erhalt des Sport- und Freizeitzentrums in seiner bisherigen Form inklusive dem lückenlosen Weiterbetrieb. Weiter soll «Prau la Selva» gemäss den Initianten aufgewertet und ausgebaut werden.

250 Unterschriften nötig

Innert dreier Monaten wollen die Initianten nun bei den Flimser Stimmberechtigten die notwendigen 250 Unterschriften sammeln und bei der Gemeinde einreichen. Anschliessend könnten die Stimmberechtigten an der Urne über das Sportzentrum befinden. «Wir wollen nichts verhindern, wir sehen uns als Befürworter eines lebendigen Flims, einer Gemeinde, die sich für die Interessen der Jugend und des Sports einsetzt», so Ueltschi.

Der Flimser Gemeindepräsident Adrian Steiger war am Montagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Am Dienstagmorgen schrieb er auf Anfrage: «Die Initiative wurde im Gemeindevorstand von Flims noch nicht behandelt. Stellungnahme und Beschlüsse werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.»

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