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Die FDP soll sich mehr für den Klima- und Umweltschutz engagieren

Die FDP soll sich generell stärker für den Klima- und Umweltschutz engagieren. In einer Umfrage bei den Mitgliedern sprachen sich 78 Prozent der Antwortenden in diesem Sinne aus. Sogar eine Abgabe auf Flugtickets fand eine klare Mehrheit.

Agentur
sda
28.04.19 - 11:30 Uhr
Politik
FDP-Präsidentin Petra Gössi erhält von der Parteibasis Unterstützung für mehr Engagement in der Klima- und Umweltpolitik. (Archivbild)
FDP-Präsidentin Petra Gössi erhält von der Parteibasis Unterstützung für mehr Engagement in der Klima- und Umweltpolitik. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

19 Prozent äusserten sich dahingehend, dass die Partei gleich viel wie jetzt tun soll, wie aus der vom «SonntagsBlick» veröffentlichten Umfrage bei den FDP-Mitgliedern weiter hervorgeht. Lediglich drei Prozent sprachen sich demnach für eher weniger oder viel weniger Engagement im Klima- und Umweltschutz aus. Die Zahlen wurden von FDP-Sprecher Martin Stucki auf Anfrage bestätigt. Die detaillierten Umfrageergebnisse würden jedoch nicht veröffentlicht.

77 Prozent der antwortenden Parteimitglieder wären gemäss der Umfrage einverstanden, dass das Pariser Klimaübereinkommen wie beschlossen umgesetzt werden soll. Es verlangt die Senkung des CO2-Ausstosses um die Hälfe bis 2030. Mehr als drei von fünf Umfrageteilnehmenden würden einen Ausstieg aus fossilen Energien bis 2050 befürworten. Fast gleich viele Parteimitglieder sprachen sich für Subventionen für erneuerbare Energien aus.

Fast drei Viertel der Antwortenden wären sogar mit einer Flugticketsteuer einverstanden. Eine Mehrheit von 58 Prozent zeigte sich auch mit einer neuen CO2-Lenkungsabgabe auf Treibstoffe einverstanden. Drei von fünf Antwortenden sprachen sich weiter dafür aus, dass die Schweiz ihren Ausstoss von Treibhausgasen vorwiegend mit Ökomassnahmen im Inland kompensiert.

Die Parteibasis unterstützt mit den Umfrageergebnissen Parteipräsidentin Petra Gössi. Sie hatte sich Mitte Februar in einem Zeitungsinterview für eine Anpassung der Parteipolitik ausgesprochen. Sie kündigte damals einen Kurswechsel der Partei beim CO2-Gesetz zugunsten eines Kompromisses an und bot auch Hand für eine Flugticketabgabe und ein Senkungsziel von Emissionen auch im Inland.

Gössi kündigte in der Folge an, die 120«000 Mitglieder der Partei zu ihrer Haltung zum Klima- und Umweltschutz zu befragen. Am vergangenen Sonntag lief die Frist für die Onlineteilnahme an der Befragung ab. 14»198 Mitglieder hatten sich an der vom Institut GFS Bern durchgeführten Umfrage beteiligt.

Mit der Wertung der Umfrage hält sich die Partei vorerst noch bedeckt. Eine parteiinterne Begleitgruppe soll den Delegierten am 22. Juni an einer Delegiertenversammlung im Kanton Zürich ein Positionspapier vorlegen.

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