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Kanton bleibt bei ungeliebtem Standort

Trotz Einsprache der Gemeinde Safiental soll der Stützpunkt des Tiefbauamts Graubünden für die Safierstrasse unmittelbar neben Versamer Wohngebiet entstehen.

Jano Felice
Pajarola
11.04.19 - 04:30 Uhr
Politik
Neuadressierung Versam
Die Pläne des Kantons für einen Werkhof im Gebiet Versam-Underhof bleiben bestehen.
YANIK BÜRKLI

Die Pläne des Kantons für einen Werkhof im Gebiet Versam-Underhof haben schon an der Safientaler Gemeindeversammlung vom März 2016 erstmals zu reden gegeben: Zu nahe am Wohngebiet komme der neue Stützpunkt für die Safierstrasse zu stehen, hiess es; man solle das Tiefbauamt davon zu überzeugen versuchen, diesen Standort zu überdenken. Die Gemeinde erhob schliesslich Einsprache, wobei der Gemeindevorstand gleichzeitig festhielt, es sei wegen der Arbeitsplätze und der kürzeren Einsatzwege wünschenswert, dass der Werkhof auf Gebiet der Gemeinde Safiental gebaut werde. Eine Baubewilligung der Gemeinde braucht es notabene nicht, da Werkhöfe des Tiefbauamts der Strassengesetzgebung unterliegen.

Alternativen sind ungeeignet

An der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend war der Stützpunkt nun erneut ein Thema: Der Kanton informierte einerseits über den Ausbau der Strasse ins Tal, andererseits über die Werkhofpläne. Gemäss Gemeindeschreiber Stephan Gartmann hat eine Evaluierung anderer Standorte durch das Tiefbauamt ergeben, dass jener in Underhof weiterhin der beste ist. Die geprüften Alternativen seien zu teuer oder ungünstig gelegen und deshalb ungeeignet. Die Gemeinde wolle jetzt wenigstens noch bauliche Anpassungen anregen. Was mit der eingereichten Einsprache geschehe, müsse der Gemeindevorstand noch entscheiden. Seitens der Anwohner sei am Dienstagabend nach wie vor Unmut über die Standortwahl geäussert worden.

Bürgschaft für «Burggarta»

Von der Versammlung gutgeheissen wurde eine Gemeindegarantie in der Höhe von 300 000 Franken zugunsten der Stiftung Valendas Impuls, die in Valendas mit Architekt Gion A. Caminada für rund 5,1 Millionen Franken die Überbauung «Burggarta» realisieren will (Ausgabe vom 3. Januar). Das schon bewilligte Projekt mit Mietwohnungen und dem öffentlich nutzbaren «Erlihus» benötigt für die Restfinanzierung von 2,3 Millionen Franken durch die Bank eine Gemeindebürgschaft.

Ebenfalls genehmigt wurden vier Kredite: 78 000 Franken für eine Leitungsnetz-Digitalisierung des Elektrizitätswerks Safiental, 130 000 Franken für eine neue Abwasserreinigungsanlage in Turra, 190 000 Franken für die Beschaffung und den Einbau von Moloks sowie knapp 135 000 Franken für den Bau der Erschliessungsstrasse in der Bauzone Camanaboda. Im Kredit enthalten ist auch die Realisierung öffentlicher Parkplätze.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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