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Initianten wollen ihr Begehren unverfälscht an der Urne haben

Die Kino-Initiative kommt nicht im Mai an die Churer Urne. Die Initianten ziehen die Änderungen ihrer Vorlage durch den Churer Gemeinderat vors Verwaltungsgericht. Im Interview erklärt Markus Kalberer von der Kino Chur AG, warum sie diesen Schritt gehen, und was sie ihren Kritikern entgegnen.

30.03.19 - 04:30 Uhr
Politik
Das Churer Kino Apollo.
Das Churer Kino Apollo.
MARCO HARTMANN

Als im März 2018 auf Facebook heftige und vielstimmige Kritik an der Kino Chur AG aufkam, unter anderem mit dem Vorwurf, die Verantwortlichen hätten es halt verpasst, selbst Investitionen zu tätigen, veröffentlichten diese untenstehendes Statement:

Statement der Familie Kalberer vom 8. März 2018:

«Wir möchten Folgendes zur Richtigstellung festhalten: Wir haben die betreffende Person (Anm. d. Redaktion: Urheber des Facebook-Posts) schon mehrmals zu einem direkten Gespräch eingeladen, in der Hoffnung, seine persönlichen Differenzen gegenüber der Familie Kalberer zu klären. Leider hat diese darauf nicht reagiert, was wir bis heute sehr bedauern.

Nach dem zweiten Generationenwechsel im Jahr 2012 wurden über 2 Millionen Franken in die bestehenden Kinos investiert. Alle Säle sind komplett digitalisiert und mit 7.1.-Tonanlagen ausgestattet. Zwei Kinosäle sind zusätzlich mit top-modernen 3D-Projektoren ausgerüstet. Ebenfalls wurde das komplette Kinocenter mit komfortablen und qualitativ hochwertigen Sitzen des spanischen Premium-Herstellers Figueras ausgestattet. Weitere geplante Investitionen mussten leider aufgrund der aktuellen Situation im City West zurückgestellt werden.

Bereits Ende der Neunziger und Anfang der 2000er-Jahre hat die damalige Geschäftsführung (damals Kino Apollo E. Räber-Müllers Erben) vermehrt den Kontakt zu den Churer Behörden betreffend Neubau eines Multiplexes in der Innenstadt gesucht. Unterstützung bei der Standortsuche erhielt man keine. Im Gegenteil. Überall hiess es, es sei absolut unnötig und die Landreserven dürften nicht für ein derartiges Bauvorhaben vergeben werden. Für mehrere private Grundeigentümer war die Idee eines Multiplex Kinos für eine Baulandvergabe ebenfalls zu wenig interessant.

Das Projekt wurde bis heute intern pendent gehalten bzw. ist bereit zur Realisation – lediglich der geeignete Standort im Stadtzentrum fehlt.

Bei fairen Marktbedingungen haben wir absolut keine Bedenken gegenüber einem neuen Mitbewerber auf dem Churer Kinoplatz. Fakt ist, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei den öffentlich-rechtlichen Institutionen, sowie den städtischen Behörden dermassen verzerrt werden, dass man als ein Familien-KMU in Chur wenig bis gar keine Chancen zur Expansion hat. Es sei denn, man ist Grundeigentümer oder man hat das passende Budget. Dann wird sofort der rote Teppich ausgerollt... Ob ein Gross-Projekt grössere langfristige stadtplanerische Auswirkungen hat, konzeptionell durchdacht und überhaupt wirtschaftlich ist, darauf wird nicht geachtet.

Wir lassen uns diese klar parteiische und absolut vom Kapitalismus dominierte Situation nicht mehr länger gefallen. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Chur eine abwechslungsreiche, kulturelle und qualitativ hochstehende Programmvielfalt verdient, damit Kino für jedes Alter attraktiv, unterhaltend und lebendig ist und bleibt.»

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