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«Bürokratischer Leerlauf»

Der Regierungsrat beklagt sich für einmal über die Arbeit, die ihm eine Interpellation macht. Und lässt eine kleine Nachhilfe in Betriebswirtschaft und Subventionskunde folgen.

Südostschweiz
27.03.19 - 04:30 Uhr
Politik
«Bürokratie»: Leerlauf statt Nachlesen ortet der Regierungsrat.
«Bürokratie»: Leerlauf statt Nachlesen ortet der Regierungsrat.
ARCHIV MARCO HARTMANN

«Ein eigentlicher bürokratischer Leerlauf» sei die Arbeit, die der Regierungsrat mit der Antwort auf eine Interpellation von Landrat Jacques Marti (SP) und weiteren Unterzeichnern hatte. Nachlesen hätte genügt, oder mit den tadelnden Worten des Regierungsrats in seinem Bulletin: «Die Thematik ist längstens bekannt.» Die Thematik ist jene, dass Glarus hoch3 AG, die gemeinsame Informatikfirma von Gemeinden und Technischen Betrieben seinen Aktionären auch Dividenden bezahlt. Aktionär ist neben jenen auch der Kanton.

«Adäquate Entschädigung»

Und was den Regierungsrat zu dieser Thematik sagt, geht auf die Kapitalerhöhung von 2017 zurück: «Die Frage, ob es sinnvoll sei, dass sich die Gemeinden und Werke als Leistungsbezüger und Aktionäre letztlich eine allfällige Dividende selber bezahlen, wurde bereits damals in der landrätlichen Finanzaufsichtskommission wie auch im Landrat ausführlich diskutiert.»

Damals habe der Regierungsrat darauf hingewiesen, dass die Glarus hoch3 AG die Kapitalgeber «durch Dividendenausschüttungen dereinst adäquat entschädigen» wolle. Und der Verwaltungsrat von Glarus hoch3 habe damals erklärt: «Glarus hoch3 AG geht davon aus, dass aufgrund des neuen Geschäftsmodells ‘Cost plus’ für die Aktionärskunden zukünftig ein angemessener Gewinn erwirtschaftet werden kann, welcher für eine Dividendenzahlung und die weitere Stärkung der Eigenmittel verwendet werden soll.» Weiter hiess es, eine Dividende von drei Prozent ab 2019 sei berücksichtigt. «Über Ausschüttungen befindet die Generalversammlung sodass sichergestellt ist, das Kapital der Aktionäre zu sichern und adäquat zu verzinsen.»

Rabatt für Eigentümer

Der Verwaltungsrat will den Aktionärskunden für 2018 einen nachträglichen Rabatt von fünf Prozent gewähren, wie es weiter heisst. Ausserdem sollen drei Prozent oder total 33 000 Franken Dividende bezahlt werden. Nur vom zweiten profitiert auch der Kanton, der 8250 Franken bekäme.

In früheren Jahren waren es zwischen null und 4320 Franken, und: «Der Regierungsrat begrüsst die Dividendenausschüttungen.» Er erklärt dazu: Das Kapital sei angemessen zu entschädigen, ohne Dividende wäre es «gratis Eigenkapital und letztlich eine versteckte Subvention.»

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