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Über vier von fünf Mediennutzern halten Fake News für ein Problem

Die grosse Mehrheit der Deutschschweizer Medienkonsumenten betrachten Fake News als ein aktuelles oder nahendes Problem in der Schweiz. Zwei von fünf Befragten geben zudem an, dass in der Schweiz versucht wird, mit Falschinfos Wahlen und Abstimmungen zu manipulieren.

Agentur
sda
26.03.19 - 14:03 Uhr
Politik
US-Präsident Donald Trump spricht seit Jahren von Fake News und "alternativen Fakten". Viele Deutschschweizer Mediennutzer betrachten  gezielte Falschinformationen auch hierzulande als ein Problem. (Symbolbild)
US-Präsident Donald Trump spricht seit Jahren von Fake News und "alternativen Fakten". Viele Deutschschweizer Mediennutzer betrachten gezielte Falschinformationen auch hierzulande als ein Problem. (Symbolbild)
KEYSTONE/EPA/NIC BOTHMA

Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), die am Dienstag publiziert worden ist. Im Kontext der Qualitätsbefragung der Schweizer Fernsehzuschauer und Radiohörer wurde unter anderem geprüft, ob eine Angst vor Fake News besteht.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Nur 16 Prozent der Befragten halten das gezielte Ausspielen von Falschinformationen gegenwärtig und zukünftig nicht für ein Problem der Schweiz. Knapp ein Drittel ist der Meinung, dass derzeit kein Problem besteht, aber Fake News in der Zukunft zu einem Problem werden könnten.

Mehr als die Hälfte der Befragten halten gezielte Falschinformationen bereits aktuell für ein Problem. Knapp zwei von fünf der Befragten glauben, dass bereits aktuell versucht wird mit Fake News Wahlen und Abstimmungen in der Schweiz zu manipulieren.

Bessere Noten denn je

«Angesichts verbreiteter Sorgen mit Blick auf Fake News ist das Vertrauen in Leistungen und Glaubwürdigkeit der klassischen Medien von besonders hohem Wert», schreiben die Medienforscher in ihrem Schlussbericht - und geben teilweise gleich selber Entwarnung. Die Schweizer Radios und Fernsehen haben 2018 vom Publikum nämlich bessere Noten erhalten als in früheren Jahren.

«Das kann als Reaktion gegen die Kritik an den heimischen und den Medien allgemein interpretiert werden», heisst es im Fazit der Studie. Höchstnoten erhalten wie bisher die SRG-Radios. Zugelegt hat insbesondere das Regionalfernsehen. Auch die Gesamtbeurteilung der Lokalradios fiel im Vergleich zum Vorjahr etwas besser aus.

Abgefragt wurden Professionalität, Informationsgehalt, Lokal-Bezug, Ausgewogenheit, Glaubwürdigkeit, Unterhaltsamkeit und Zufriedenheit. Bei den Lokalradios und Regionalfernsehen werden der Lokal-Bezug und die Glaubwürdigkeit am besten bewertet. Professionalität und Glaubwürdigkeit sind die höchstbewerteten Merkmale bei den SRG-Radios sowie der SRG-Fernsehprogramme.

Jährliche Erhebung

Die Studie stammt vom Institut für angewandte Kommunikationsforschung (Iakom). Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Telefonbefragung, die das Institut Demoscope zwischen dem 30. April und 18. Juni 2018 bei insgesamt 3653 Personen ab 15 Jahren in Deutsch, Französisch und Italienisch durchgeführt hat.

Dabei bewerten die Fernsehzuschauerinnen und Radiohörer diejenigen öffentlichen und privaten Sender, die sie am häufigsten nutzen. Die Ergebnisse der seit 2009 mindestens einmal im Jahr durchgeführten Befragung weisen laut den Forschern eine bemerkenswerte Stabilität auf.

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