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Wo sind die Bündner Nachwuchspolitiker?

Die fünfte Bündner Jugendsession kommt immer noch nicht in die Gänge. Von den 120 zu vergebenden Stühlen im Grossratsgebäude konnten erst 30 besetzt werden. Die Session würde aber auch bei einem nicht vollen Parlament durchgeführt werden.

21.03.19 - 04:30 Uhr
Politik
Die Jugendsession 2016 in vollem Gang. Die Jugend gibt den Ton an. 2019 auch?
Die Jugendsession 2016 in vollem Gang. Die Jugend gibt den Ton an. 2019 auch?
JUGENDSESSION GRAUBÜNDEN / ARCHIV

«Melden sich mehr als 120 Teilnehmer an wird ausgelost. Deshalb: Dr Schneller isch da gschwinder!,» heisst es auf der Website der Bündner Jugendsession 2019. Der Satz macht deutlich: Gerade in Zeiten von regelmässig stattfindenden Klimastreiks hätten die Organisatoren mit einem deutlich grösseren Run auf die Sitze im Churer Grossratsgebäude gerechnet. Doch der Ansturm blieb bis jetzt aus. «Wir haben aktuell erst 30 von 120 möglichen Anmeldungen,» fasst OK-Präsident Nicola Stocker die ernüchternde Zwischenbilanz zusammen. 

Politverdrossene Jungendliche?

Stocker nennt mögliche Gründe: «Es ist möglich, dass viele Jugendliche noch zu wenig über die Bündner Jugendsession wissen. Das möchten wir in den letzten zweieinhalb Wochen vor der Session aber noch ändern.» Von einer politverdrossenen Jungend möchte Stocker aber nicht sprechen: «Es gibt viele, die sich zwar für politische Angelegenheiten interessieren, aber vielleicht nicht ein ganzes Wochenende dafür hergeben möchten.» Dennoch habe er sich die Anzahl der eingegangenen Anmeldungen anders vorgestellt.

An der zweitägigen Jugendsession vom 6. und 7. April können Bündner Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren im Grossratsgebäude darüber diskutieren, was sie bewegt. In Themengruppen schliessen sie sich zusammen und diskutieren was aktuell gut läuft und wo es Verbesserungspotential gibt. Aus der Debatte resultiert eine Petition, über die am zweiten Sessionstag im Parlamentssaal abgestimmt wird. Die angenommenen Petitionen werden am Schluss der Regierung übergeben. 

Nochmals Vollgas geben

In den verbleibenden Tagen werden Nicola Stocker und sein Team nochmals alles daran setzen, um noch ein paar weitere Anmeldungen zu erhalten. Die Anmeldefrist wurde verlängert und es stehen Social-Media-Kampagnen sowie diverse Schulbesuche auf dem Programm. Unabhängig davon, wie erfolgreich das Organisationskomitee noch mobilisiert, die Session wird ohnehin am 6. und 7. April stattfinden.

Seit 2007 findet in Graubünden alle drei Jahre eine Jugendsession statt. Sie ist ein überparteiliches Projekt der vier Jungparteien Juso, Junge SVP, Jungfreisinnige und Junge CVP. Die Teilnahme ist auf 120 Personen beschränkt und kostenlos. Auch Essen, Rahmenprogramm und in bestimmten Fällen auch die Übernachtung bezahlen die Veranstalter. Hier gehts zur Anmeldung.

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