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Kanton wirtschaftet so gut wie zuletzt vor zehn Jahren

Der Kanton Graubünden hat sein Jahresergebnis 2018 präsentiert. Es fällt mit einem überraschend hohen operativen Ertragsüberschuss aus. Budgetiert waren rund 33 Millionen Minus, geschrieben wurde ein Plus von 105 Millionen. Einmal mehr hat sich der Kanton massiv verrechnet.

Südostschweiz
07.03.19 - 10:48 Uhr
Politik
Das Graue Haus, Sitz der Bündner Regierung.
Das Graue Haus, Sitz der Bündner Regierung.
ARCHIVBILD YANIK BÜRKLI

Die Zahlen 2018 im Überblick:

Operatives Ergebnis: 105,0 Millionen Franken
Gesamtergebnis: 2,7 Millionen Franken
Steuereinnahmen: 803,3 Millionen Franken
Bruttoinvestitionen: 384,7 Millionen Franken
Nettoinvestitionen: 239,7 Millionen
Franken
Konsolidierte Gesamtausgaben: 1'997,0 Millionen Franken
Staatsquote: 13,5 Prozent
Selbstfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen: 119,3 Prozent

«Überraschend und erfreulich» beschreibt das Departement für Finanzen und Gemeinden des Kanton Graubünden den operativen Ertragsüberschuss von 105 Millionen Franken, den der Kanton 2018 erzielt hat. Es sind 27 Millionen mehr als im Vorjahr.

In einer Mitteilung heisst es, dass dieses sehr positive Ergebnis die Folge hoher Disziplin bei den Ausgaben und höherer Einnahmen ist. Vor allem die Grundstückgewinnsteuern sowie die Nachlass- und Schenkungssteuern hätten sowohl das Budget wie auch das Vorjahr übertroffen. Die doppelte Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank und die Rückerstattungen durch die Postauto Schweiz AG brachten zusätzliche Millionen ein.

Im betrieblichen Bereich führten tiefere Gesamtaufwendungen und leicht höhere Gesamterträge zu einem um 125,2 Millionen Franken besseren Ergebnis als budgetiert. Verschiedene Budgetkredite wurden nicht ausgeschöpft und auch der Personalaufwand bliebt mit 380,6 Millionen Franken knapp sieben Millionen unter dem Budget. Und auch Die Spezialfinanzierung Strassen weist 2018 aufgrund gesunkener Ausgaben einen Ertragsüberschuss von 12,7 Millionen Franken aus. Budgetiert war ein Defizit von 19,9 Millionen Franken.

Negatives ausserordentliches Ergebnis

Im Gegensatz zum guten operativen Ergebnis des Kantons steht das ausserordentliche Ergebnis. Dieses fällt mit 102,5 Millionen deutlich negativ aus. Kursschwankungen an den Finanzmärkten führten laut Mitteilung bei den Finanzanlagen des Kantons zu buchmässigen Marktwertanpassungen in der Bilanz und zu ausserordentlichen Aufwendungen und Erträgen.

Für die Vorfinanzierung des geplanten Hochschulzentrums für die HTW Chur hat der Grosse Rat in der Oktobersession 2018 eine Reserve von 90 Millionen Franken zulasten der Jahresrechnung 2018 gebildet. Die Reserve Albulatunnel wurde im Umfang des Baufortschritts anteilsmässig aufgelöst.

Das Gesamtergebnis - als Summe des operativen und des ausserordentlichen Ergebnisses - liegt bei einem knappen Plus von 2,7 Millionen Franken.

Der Ausblick

Auch für das laufende Jahr erwartet der Kanton ein positives operatives Ergebnis, teilt er mit. Die Auswirkungen der positiven Haushaltsentwicklung im 2018 biete für die Folgejahre eine gute Basis. In der weiteren Entwicklung ab 2021 zeichne sich trotzdem ein tendenziell enger werdender Finanzrahmen ab. Einzuplanen seien insbesondere Ertragseinbussen infolge der Neujustierung des Bundesfinanzausgleichs sowie der Unternehmenssteuerreform und der AHV-Finanzierung auf Bundes- und Kantonsebene.

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Da kann man nur sagen alle Jahre wieder und der Steuerzahler schaut zu, die Regierung geht zur tTagesordung über wie nichts gesehen( dass der Normalbürger etwas zu gut hat, auf die Idee kommt weder die Reg. noch das Parlament). Im November wir dann beim Budget wieder auf höchstem Niveau gejammert, nächstes Jahr wird tief rot sein 100 prozentig (ich würde behaupten es waren nicht 100 Millonen plus sondern das Doppelte)

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