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Staatsbesuche beim Kanton - Was bringt so etwas?

Die Bündner Regierung hat diese Woche einen Besuch der aserbaidschanischen Botschafterin, Hanum Ibrahimova erhalten. Solche offiziellen, staatlichen Besuche sind für die Regierung keine Seltenheit und werden gerne in den Terminkalender geschrieben.

Südostschweiz
22.02.19 - 04:30 Uhr
Politik
Am Mittwoch besuchte die Botschafterin aus Aserbaidschan den Kanton Graubünden.
Am Mittwoch besuchte die Botschafterin aus Aserbaidschan den Kanton Graubünden.
KANTON GRAUBÜNDEN

Die Botschafterin von Aserbaidschan stattet der Bündner Regierung einen amtlichen Besuch ab. In Anbetracht dessen, dass der Kanton Graubünden und Aserbaidschan über 4000 Kilometer entfernt sind, stellt sich die Frage nach dem Nutzen eines solchen Besuchs fast zwangsläuftig. Aber: solche Besuche bringen dem Kanton einige Vorteile, wie Kanzleidirektor Daniel Spadin erklärt: «Diese Gespräche sind wichtig für die Aussenbeziehungen des Kantons und jeweils eine Chance, den Kanton Graubünden zu präsentieren».

Es sei in solchen Situationen unwichtig, wie nahe das Land der Schweiz stehe. Wenn Botschafter Interesse am Kanton Graubünden zeigen, würden sie diese nach Möglichkeit gerne in Empfang nehmen. «Es ist auch eine gute Imagepflege für Graubünden», erklärt Spadin. Organisiert werde ein solcher Besuch vom Bund, weil die Botschafter meistens mehrere Schweizer Kantone besuchen würden.

Höflichkeits- und offizielle Staatsbesuche

Der Ablauf eines solchen Besuchs sehe jeweils ähnlich aus. Nach einem Empfang im Grauen Haus in Chur werden die Grussadressen ausgetauscht und anschliessend gibt es einen Apéro. Bei solchen Besuchen stehe primär der wirtschaftliche, kulturelle und politische Erfahrungsaustausch im Vordergrund, so Spadin. Das Treffen werde jeweils durch ein gemeinsames Mittagessen abgerundet.

Während Besuche von Botschaftern bei Kantonen einen Höflichkeitscharakter haben, hat der Austauch mit den Regierungen der Nachbarn wie beispielsweise Südtirol, Vorarlberg oder der Lombardei, eine andere Bedeutung. «Sie dienen der Kontaktpflege und es werden häufig aktuelle Themen diskutiert. Beispielsweise touristische Fragen, grenzüberschreitender Verkehr oder Wirtschaftsfragen», erklärt Spadin. In einer solchen Situation sei es auch wichtig, dass alle Regierungsmitglieder vor Ort sind, damit der Austausch auf allen Ebenen möglich ist. Dies sei auch entscheidend, wenn sich die Bündner Regierung mit Regierungen aus Nachbarkantonen wie beispielsweise St. Gallen, Glarus oder Tessin treffe. (can)

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Diese Besuche nützen schon etwas, alllerdings dienen sie nicht uns Schweizern oder Graubündnern, sondern der Zementierung der Privilegien der aserbeidschanischen Machteliten.

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