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Grüsch sperrt Gemeindegebiete

In einigen Gebieten rund um Grüsch dürfen die Strassen nicht mehr verlassen werden. Mit dieser Massnahme will die Gemeinde im Prättigau Wildtiere schützen und ihnen die überlebenswichtige Ruhe ermöglichen.

Südostschweiz
15.02.19 - 04:30 Uhr
Politik
Sein Geweih ist ab Februar ein beliebtes Sammlerobjekt: Ein Hirsch in der Nähe eines Hauses.
Sein Geweih ist ab Februar ein beliebtes Sammlerobjekt: Ein Hirsch in der Nähe eines Hauses.
ARCHIVBILD

In Graubünden liegt diesen Winter aussergewöhnlich viel Schnee. Während sich viele über die weisse Pracht freuen, macht sie den Wildtieren wie Hirschen und Rehen zu schaffen. Bei den kalten und schneereichen Bedingungen ist für sie die Futtersuche eine Herausforderung und sie müssen ihre Kraftreserven so gut wie möglich schonen, um zu überleben. Deshalb ist vor allem eines wichtig: Ruhe.

Spaziergänger, Wintersportler oder Wintertouristen können diese Ruhe stören. Aber auch Personen, die ab Februar abgeworfene Geweihe von Hirschen suchen - sogenannte Stangen- oder Geweihsucher - schrecken das Wild auf. Gegen sie geht die Prättigauer Gemeinde Grüsch nun vor. Um Wildtiere zu schützen, hat sie auf Teilen des Gemeindegebiets ein temporäres Betretungsverbot erlassen. Dies in Rücksprache mit dem zuständigen Wildhüter. Ab Montag, 18 Februar, bis Sonntag, 31. März, dürfen zwischen 19 und 7 Uhr die Strassen in folgenden Gebieten nicht verlassen werden:

Die markierten Gebiete dürfen zwischen 19 Uhr und 7 Uhr nicht betreten werden.
Die markierten Gebiete dürfen zwischen 19 Uhr und 7 Uhr nicht betreten werden.
GEMEINDEVERWALTUNG GRÜSCH

«Uns geht es primär um Wildtierschutz. Den effektivsten Schutz, den wir dem Wild bieten können, ist Ruhe. Absolute Ruhe», schreibt Gemeindepräsident Marcel Conzett in einem Informationsmail. Bereits 2018 hat seine Gemeinde ein Betretungsverbot für Teile des Gemeindegebietes erlassen – als erste Gemeinde im Kanton. Das Verbot scheint sein Ziel damals also nicht verfehlt zu haben, wenn es nun erneut angewendet wird.

Bis zu 3000 Franken Busse

«Im Unterschied zum letzten Jahr, beinhaltet das Verbot dieses Jahr auch Teile der Gemeinde Schiers, die uns ebenfalls unterstützt», schreibt Conzett weiter. Sowieso hoffe Grüsch, mit der Massnahme andere Gemeinden dazu zu animieren, auch etwas zu unternehmen.

Wer sich nicht an das Betretungsverbot hält, der muss mit einer Busse rechnen. Jede Übertretung wird mit bis zu 1000 Franken geahndet. Wiederholungstätern könnte sogar eine 3000-Franken-Busse blühen.

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