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Branson organisiert Konzert für humanitäre Hilfe für Venezuela

Im Streit um Hilfslieferungen für Venezuela will der britische Milliardär Richard Branson ein Benefizkonzert organisieren. Am kolumbianischen Grenzort Cúcuta sollen Luis Fonsi («Despacito»), Ex-Genesis-Frontmann Peter Gabriel und venezolanische Musiker auftreten.

Agentur
sda
15.02.19 - 03:34 Uhr
Politik
Will ein grosses Benefizkonzert für Venezuela organisieren: der britische Milliardär und Virgin-Gründer Richard Branson. (Archivbild)
Will ein grosses Benefizkonzert für Venezuela organisieren: der britische Milliardär und Virgin-Gründer Richard Branson. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA DPA/MATTHIAS BALK

Ziel des Anlasses am 22. Februar sei es, binnen 60 Tagen 100 Millionen Dollar zu sammeln und die Grenze Venezuelas zu öffnen, «damit die humanitäre Hilfe endlich die Millionen von Menschen erreichen kann, die sie am meisten benötigen», heisst es auf der Website von «Venezuela Aid Live».

Virgin-Gründer Branson sagte in einem Video, der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó und der Oppositionelle Leopoldo López hätten ihn gebeten, mit der Organisation des Konzerts zu helfen. Damit solle weltweite Aufmerksamkeit auf diese «inakzeptable Krise» gelenkt werden.

In Venezuela herrscht ein erbitterter Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Staatschef Nicolás Maduro und dem oppositionellen Parlamentspräsidenten Guaidó, der inzwischen von rund 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt wurde. Auf seine Bitte hin haben die USA mehrere Tonnen Lebensmittel und Medikamente nach Cúcuta gebracht, um bedürftige Venezolaner zu versorgen.

Ermittlungen gegen Erdölkonzern-Führung

Maduro lehnt die Hilfslieferungen aber ab. Er bezeichnet sie als Versuch, den Boden für eine von den USA angeführte Militärinvasion zu bereiten. Die venezolanischen Streitkräfte haben eine Grenzbrücke zwischen Cúcuta und dem venezolanischen Ort Ureña blockiert.

Derweil leitete die venezolanische Justiz Ermittlungen gegen die vom oppositionellen Parlament eingesetzte Führung des staatlichen Erdölkonzerns PDVSA ein. Gegen die 15 neuernannten Manager von PDVSA und der US-Tochter Citgo werde wegen Usurpation, Korruption, Bandenkriminalität und Terrorismus ermittelt, erklärte Venezuelas Oberster Gerichtshof am Donnerstag. Ihre Ernennung durch das von Guaidó geführte Parlament sei null und nichtig.

Der hinter Maduro stehende Generalstaatsanwalt Tarek William Saab sagte zudem, ermittelt werde auch gegen die von Guaidó und dem Parlament berufenen diplomatischen Gesandten im Ausland.

Guaidó hatte am Mittwoch angekündigt, das Parlament ernenne eine neue Führung von PDVSA und Citgo. Erdöl ist die wichtigste Einnahme- und Devisenquelle des von einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Venezuela. Ende Januar verhängten die USA neue Sanktionen gegen PDVSA und Citgo.

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