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Weltbekannter Architekt baut im Engadin

Der von mia Engiadina initiierte «InnHub La Punt» nimmt konkrete Formen an. Das neue Zentrum mit Arbeits-, Seminar- und Sportmöglichkeiten wird privatwirtschaftlich finanziert und von Kanton, Region und Gemeinde unterstützt. Das Projekt wird com Architekten Lord Norman Foster gezeichnet.

Südostschweiz
26.01.19 - 04:30 Uhr
Politik

Am Freitagabend kamen zahlreiche Einheimische und Gäste von La Punt und der Region zu einer öffentlichen Information über das Projekt «InnHub La Punt». Auf gut 7'000 Quadratmetern entstehen Arbeits- und Seminarräume, bewirtschaftete Wohnungen, ein Geschäft für lokale Produkte, eine neue Gästeinformation, ein Sport- und Medizinzentrum, ein Café sowie eine Tiefgarage. Ziel der Initianten ist die Qualität des Engadins mit innovativen Menschen und Ideen zusammenzubringen.

Während der Bau durch Investoren finanziert wird, wird für den Betrieb eine breit abgestützte Gesellschaftsform mit genossenschaftlichem Charakter angestrebt. Daran sollen sich Einheimische und Gäste des Ortes beteiligen können.

Das Engadinerhaus wird durch Norman neu erfunden

Um dem InnHub eine nationale und internationale Ausstrahlung zu geben, verpflichteten die Initianten einen ganz speziellen Architekten: Der weltbekannte Wahlengadiner Lord Norman Foster entwarf ein Gebäude, das Elemente des Engadinerhauses und der von Wind und Wetter geformten Landschaft übernimmt und modern interpretiert. Realisiert wird der Bau in enger Zusammenarbeit mit dem Engadiner Architekten Arndt Küchel, der schon früher mit Foster zusammengearbeitet hatte.

Grosse Fenster und rundliche Dachlukarnen bringen Tageslicht in jeden Teil des Gebäudes. Das zentrale Atrium, das Café mit Aussenfläche, die Gästeinformation und das Sportangebot sollen zum Zentrum des Lebens in La Punt werden. Von Aussen wirkt das grosse, aber eingeschossige Ensemble zurückhaltend, es ist mit einheimischen Materialien gestaltet und mit Lärchenschindeln eingedeckt.

Die Bevölkerung ist gefragt

Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales, zeigte sich erfreut über den Projektfortschritt: «Der Kanton unterstützte den InnHub La Punt schon zu einer Zeit, als das Projekt noch in der Entwicklungsphase stand. Dank der Hartnäckigkeit aller Beteiligten hat der InnHub nun konkrete Formen angenommen; die Ausdauer von Privaten, Unternehmen, der Gemeinde und dem Kanton macht sich bezahlt. Ich hoffe, dass die Bevölkerung von La Punt sich ebenso hinter das Projekt stellt. Es schafft Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung.»

«InnHub La Punt» soll alle anlocken

Neben Einheimischen und Feriengästen zielt das Angebot auch auf eine neue Art von Gästen ab – die Arbeitstouristen. Der in La Punt wohnhafte Mitinitiant Caspar Coppetti und Gründungspartner des Laufschuh-Herstellers On sagte: «Diese Leute kommen in unsere Region und wollen hier auch einen Teil ihrer Arbeit erledigen. Sie brauchen dafür eine professionelle Infrastruktur und eine Umgebung mit Menschen, die sie inspirieren».

Neben dem Laufschuhhersteller On hat auch der Softwarekonzern Microsoft zugesagt, die Infrastruktur des InnHubs zu nutzen. Unter anderem soll der InnHub La Punt einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft der Schweiz leisten.

Weiter haben verschiedene Hochschulen ihr Interesse an einem alpinen Campus kundgetan. Auch das Lyceum Alpinum Zuoz will im InnHub tätig werden und im Bildungsbereich an der Schnittstelle zwischen Innovation und Technologie eine wichtige Rolle übernehmen.

Eine Umzonung ist notwendig

Die Initianten stellen das Projekt nun der Öffentlichkeit sowie interessierten Kreisen und Unternehmen vor. Sie sammeln die Rückmeldungen und entwickeln dann ein detailliertes Bauprojekt. Um das Projekt realisieren zu können, sind Anpassungen am Zonen- und Quartierplan sowie die Gewährung eines Baurechts durch die Gemeinde nötig. Die dazu notwendigen Volksentscheide werden an einer Gemeindeversammlung gefällt. Die Anpassung des Quartierplanes erfolgt durch den Gemeindevorstand. Die Gemeindeversammlung wird frühestens im Frühling 2019 stattfinden.   

40 Millionen-Projekt

Die geplante Investitionssumme beträgt rund 40 Millionen Franken. Sie wird durch private Investoren gedeckt. Da das Zentrum teilweise im Baurecht auf Gemeindeparzellen gebaut wird, wird diese neben zusätzlichen Steuereinnahmen auch von Baurechtszinsen profitieren. Ohne grössere Verzögerungen in den rechtlichen Verfahren und bei einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren könnte der InnHub bereits Ende 2021 seine Türen öffnen.

 

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