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«Stapi» Stöckling folgt im Kantonsrat auf Thomas Rüegg

Den Rücktritt als Schulpräsident von Rapperswil-Jona hat Thomas Rüegg (FDP) schon früh verkündet. Ende Monat gibt er auch sein Kantonsratsmandat ab. Für ihn rückt Parteikollege Martin Stöckling nach.

26.01.19 - 04:30 Uhr
Politik
Martin Stöckling freut sich darauf, im Kantonsrat seinen politischen Handlungsspielraum zu erweitern.
Martin Stöckling freut sich darauf, im Kantonsrat seinen politischen Handlungsspielraum zu erweitern.
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Rapperswil-Jonas Schulpräsident Thomas Rüegg erreicht dieses Jahr das Pensionsalter. Bereits im letzten September hat er anlässlich der Bürgerversammlung verkündet, dass er im Herbst dieses Jahres von seinem Amt zurücktreten wird. Nun ist klar: Rüegg gibt bereits in ein paar Tagen, nämlich per Ende Januar, auch sein Kantonsratsmandat ab. Das schreibt die FDP in einem gestern verschickten Kommuniqué.

Grund für den kurzfristigen Rücktritt ist eine Hüftoperation, der Rüegg sich unterziehen muss. Danach folgt die Rehabilitation. Die FDP dankt Rüegg im Schreiben und hebt seine Qualitäten als Bildungspolitiker hervor: «Er wurde von allen Kollegen im Rat als überlegter, sachlicher und fachlich sehr kompetenter Diskussionspartner geschätzt», schreibt die Partei.

Stöckling freut sich auf Aufgaben

Scheidet ein Ratsmitglied vor Ablauf der Amtsdauer aus dem Amt, rückt das erste Ersatzmitglied von derselben Wahlliste nach. Im Falle von Thomas Rüegg wäre dies Brigitte Pool – sie hat allerdings bereits Peter Zuberbühler im Kantonsrat abgelöst. So kommt nun Martin Stöckling als Dritter auf der Liste zum Handkuss. Stöckling erklärte am 16. Januar die Annahme der Wahl.

Nun freue er sich auf die neue Herausforderung: «Politik ist mein Hobby und wenn man dieses zum Beruf machen kann, ist das immer etwas Schönes», sagt der Stadtpräsident. Ausserdem eröffne ihm der Sitz im Kantonsrat neue Möglichkeiten: «Diverse Themen auf der politischen Agenda, welche die Stadt in höchstem Masse betreffen, kann ich als Stadtpräsident nur sehr beschränkt beeinflussen», erklärt er. Das werde sich nun ändern: «Der politische Handlungsspielraum ist im Kantonsrat deutlich grösser.»

Stöckling wird fortan also auf zwei politischen Hochzeiten tanzen. Dass eine klare Trennung der beiden Rollen gefordert wird, sei ihm bewusst. Es wäre aber wohl eine idealistische Annahme, dass dies immer zu 100 Prozent funktioniert, sagt er: «Es liegt in der Natur der Sache, dass die Traktanden im Kantonsrat teilweise auch Interessen der Stadt betreffen. Trotzdem sollte von jedem Politiker in einer solchen Doppelrolle erwartet werden können, dass er die unterschiedlichen Aufgaben zu trennen weiss.» Er sei überzeugt, dass ihm dies in den entscheidenden Fragen gelingen wird. «Ich verstehe mich primär als Volksvertreter und nicht als reinen Vertreter der Gemeinde Rapperswil-Jona», sagt Stöckling.

«Vom Polit-Virus infiziert»

Stöckling weiss auch bereits, welches Geschäft ihn in seiner ersten Session besonders interessieren wird: die Kantonsschule Wattwil. «Ich möchte dazu beitragen, eine Lösung zu finden, welche primär im Interesse der Betroffenen, nämlich der Schüler sowie der Lehrerschaft, liegt. Berechtigte regioalpolitische Überlegungen sollen im Auge behalten werden, sind aber zweitrangig.» Ausserdem wolle er sich für eine sinnvolle Verteilung der Kompetenzen zwischen Kanton und Gemeinden einsetzen. «Diese soll vor allem effizient, kostengünstig und dem Bürger dienlich sein.»

Dank an die Familie

Angst, dass ihm die Mehrbelastung zu viel wird, hat Stöckling keine: «Ich bin mit dem Polit-Virus infiziert und mein Job ist gleichzeitig eine meiner grössten Leidenschaften», sagt er. Deshalb sähe er die zusätzlichen Aufgaben nicht als Mehrbelastung an. Etwas ist ihm aber wichtig: «Ich kann voll und ganz auf die Unterstützung meiner Familie zählen, die nun noch etwas mehr zurückstecken muss. Dafür bin ich dankbar.»

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